Erntedank

8. Oktober 2024

Mancherorts wurde das Erntedankfest bereits gefeiert, der offizielle Tag ist jedoch der erste Sonntag im Oktober. Erntedank hat eine uralte überkonfessionelle und internationale Tradition.

Nehmen wir heute mal Erntedank zum Anlass für Gedanken über die Herstellung und den Verzehr von Lebensmitteln. Von den vielen Facetten ist der Gesundheitsaspekt sicherlich der bedeutendste. Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. So z.B. warnt der Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl eindringlich vor den gesundheitlichen Schäden von Fast Food. Diverse Stimmen aus der Forschung durchleuchten die Komplexität des Themas. Wenn auch mit unterschiedlichen Ansätzen – in einem sind sich die Wissenschaftlicher einig: Es bedarf dringend politischer Kurskorrekturen.

Einige Beispiele hierzu sind die Besteuerung zuckerreicher Getränke, die Reduzierung von Treibhausgasen durch Tierhaltung oder die Verteilung von EU-Fördergeldern. Laut einer älteren Studie der Universität Leiden fließen 82 % der immerhin über 50 Milliarden Euro schweren EU-Agrargelder in die Förderung der Produktion tierischer Lebensmittel. Nur 18 % entfallen auf die gesundheitsrelevante Produktion von Getreide, Gemüse und Obst.

Außerhalb der „großen Politik“ ist die Frage, was können wir beitragen zur Veränderung. Zwar nur kleine Schritte, doch in der Summe sind sie bedeutend. Benötigen wir zum Weihnachtsessen eingeflogenen Spargel aus Peru oder Rindfleisch aus Argentinien? Die Supermarktregale sind voll von exotischen Früchten, die oft einen sehr langen und Umwelt belastenden Weg hinter sich haben. Warum nicht mal den unpolierten Apfel aus heimischer Produktion? Unsere Landwirte, denen wir uns zu Erntedank besonders verpflichtet fühlen, sind bereit und flexibel, neue Wege zu einer gesundheits- und umweltbewussten Lebensmittelproduktion einzuschlagen.

Bernd Eggert

Vorsitzender FORUM Sögel e.V.

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