Der Hümmling und die NATO

1. August 2024

Vor über 30 Jahren, genau am 10.02.1992, wurden die letzten Atomsprengköpfe aus dem Lager Lahn abtransportiert. Damit waren die in Sögel stationierten US-Truppenteile und das Werlter Nachschubbataillon (Sw) 120 von ihren Aufträgen entbunden. Die politischen und militärischen Hintergründe an dieser Stelle zu vertiefen, würde zu weit führen. Wer mehr dazu erfahren möchte, im Buch „Sögel nach 1945“ ist die Geschichte detailliert nachzulesen.

Fest steht, die US-amerikanischen und die deutschen Truppenteile erfüllten eine überaus bedeutende Aufgabe im Abschreckungskonzept der NATO. Der Einsatz von Nuklearwaffen war gewissermaßen die Ultima Ratio im Fall eines übermächtigen konventionellen Angriffs der Warschauer Pakt Streitkräfte. Die für die norddeutschen und niederländischen Heeresverbände vorgesehenen Sprengköpfe befanden sich in den Bunkern im Lager Lahn. Soweit zur damalige Situation zu Zeiten des Kalten Kriegs, der erleichtert und aufatmend vermeintlich zu Ende zu sein schien.

Heute entwickelt sich eine ähnliche Lage, die angesichts des jüngst im Juli begangenen Gipfels der Staats- und Regierungschefs zum 75. Geburtstags der NATO ins Rampenlicht gerückt ist. Als jahrzehntelang erfolgreichstes Bündnis steht die Allianz heute vor großen Problemen. Der Ukraine-Krieg, die Bedrohungslage im Baltikum, der Einfluss auf Schwellenländer, die Verbrüderung mit anderen Diktaturen, dies als Beispiele für die Aggressivität Russlands. Doch auch die zukünftige Präsidentschaft in den USA könnte ein NATO Problem werden. Zu hoffen ist, dass die Bündnispartner sich auf den Weg machen zu alter Stärke, denn nur so kann potentiellen Aggressoren die Stirn geboten werden.

Bernd Eggert

Vorsitzender FORUM Sögel e.V.

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