Pater Edmund wurde vor 50 Jahren zum Priester geweiht
3. Juni 2024Der Lebensweg des Jubilars
Sögel. Die Klosterkapelle auf Schloss Clemenswerth stand Ostern ganz im Zeichen des Goldenen Priesterjubiläums von Pater Edmund Kesenheimer. Darüber berichtete wir in unserer letzten Ausgabe. Wie angekündigt beschreiben wir heute den Lebensweg des beliebten 77-jährigen Geistlichen, der ihn unter anderem in die Mission auf der indonesischen Insel Nias und zuletzt nach Sögel auf Schloss Clemenswerth führte.
Pater Edmund stammt gebürtig aus Sattelbach (Baden-Württemberg). Er wuchs in einer Arbeiterfamilie auf und besuchte das Alte Kurfürstliches Gymnasium im hessischen Bensheim. Untergebracht war er im Internat des Kapuzinerordens. Hier habe er das Leben in der Ordensgemeinschaft kennen- und schätzengelernt. „Die Kapuziner haben mich schon als junger Mann fasziniert, nicht nur des Glaubens wegen, sondern auch wegen ihrer Einfachheit und Schlichtheit“, betonte Pater Edmund, der sich anschließend für das Leben im Orden entschied. Nach dem einjährigen Noviziat legte er die Profess (Ordensgelübde) ab, studierte in Münster Philosophie und Theologie und bereitete sich dann auf die Priesterweihe vor. Vor der Priesterweihe im Jahre 1974 habe er „vorsorglich“ noch ein Sportstudium abgeschlossen, um gegebenenfalls als Sportlehrer tätig sein zu können. Kesenheimer war dann als junger Priester in der Jugendarbeit in der Diözese Münster und in der Schulmission tätig. „Das war eine interessante und bewegte Zeit, aber ich beschäftigte mich schon zu der Zeit stark mit dem Gedanken, in die Mission zu gehen“, erinnerte sich der Pater. Als ihm dann der Missionsprokurator bestätigte, „der Richtige für die Missionsarbeit“ zu sein, war die Entscheidung schnell getroffen. Der damals 31-Jährige erlernte 1977 die indonesische Sprache und war schließlich bis 1982 auf der Insel Nias in der Diözese Sibolga als Missionar tätig. Die Arbeit habe ihm gut gefallen, und wie ein Blick ins Fotoalbum zeigte, war Pater Edmund gerne mit den Menschen auf der Insel zusammen.
Wegen einer schweren Infektionskrankheit musste er seine Missionarstätigkeit beendeten und ließ sich dann im Clemenshospital in Münster behandeln, wo er dann später auch als Krankenhausseelsorger tätig war. Sein weiterer Lebensweg führte den Ordensmann 1993 dann zurück heimatnah nach Reute/Bad Waldsee, wo er als Seelsorger in einem Pflegeheim für Ordensschwestern wirkte.
Im Jahre 2015 bot der Orden dem rührigen Pater die Leitung und Betreuung des Kapuzinerklosters auf der Schlossanlage von Clemenswerth in Sögel an. Er habe dieses Angebot nach kurzer Bedenkzeit gerne angenommen. Nicht zuletzt auch deshalb, um den Erhalt des nördlichsten Klosters der Deutschen Kapuzinerprovinz „zu stabilisieren“, betonte Pater Edmund, der zusammen mit seinen Ordensbrüdern Romuald, Franz und Laurentius den im Jahr 1741 eingeweihten barocken Kapellenpavillon und das sich daran anschließende Kapuzinerkloster betreut und mit Leben erfüllt. Die vier Ordensmänner freuen sich, in dem schönen Schlossumfeld leben und wirken zu können.
Dass sie genug zu tun haben und trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch viele Aufgaben wahrnehmen, macht „ihre Tätigkeitsliste“ deutlich.
In der Klosterkapelle finden nicht nur die stets gut besuchten Sonntagsmessen statt, sondern auch Werktagsmessen. Aber auch Beicht- und Seelsorgegespräche gehören ebenso dazu wie die Betreuung der St. Josef-Kapelle im Sögeler Ortsteil Eisten. Darüber hinaus sind die Patres aufgrund des akuten Priestermangels vertretungsweise in und um Sögel zur Unterstützung der Pfarrgemeinden unterwegs, um Gottesdienst zu feiern, seelsorgerische Aufgaben wahrzunehmen und Sakramente wie zum Beispiel die Taufe, die Firmung, die Eheschließung und die Krankensalbung zu spenden. „Die Clemenswerther Patres helfen uns sehr, unsere Aufgaben zu erfüllen. Darüber freuen wir uns und sind sehr dankbar“, lobte Pfarrer Jürgen Krallmann als Leiter der Hümmlinger Pfarreiengemeinschaft das Engagement der Ordensleute. Nicht nur die Kapellenbesucher kennen den Jubilar als einen stets gut gelaunten und zuversichtlichen geselligen Geistlichen, der auf die Menschen zugeht und gerne unter ihnen ist.
Text/Fotos und Repros: Lambert Brand
Sie betreuen gemeinsam die Klosterkapelle und erfüllen zahlreiche Aufgaben in den Pfarrgemeinden rund um Sögel: Die Clemenswerther Patres Franz, Edmund, Laurentius und Romuald (von links).
Priesterweihe im Jahre 1974. Unser Foto zeigt Pater Edmund Kesenheimer vorne rechts zusammen mit dem Bischof Volk und einem weiteren Weihekandidaten.
Gerne erinnert sich der Jubilar (vorne 2.v.r.) an seine Zeit als Missionar in Indonesien, wie Impressionen aus seinem Fotoalbum zeigen.