„Geplantes Waldgesetz ist klimaschädlich!“
3. Juni 2024Waldschutzgenossenschaft Hümmling-Süd kritisiert Gesetzesvorhaben
Sögel. Kritische Stimmen gab es anlässlich der Mitgliederversammlung der Waldschutzgenossenschaft Hümmling-Süd zur geplanten Novellierung des Bundeswaldgesetzes (BWaldG), die sich noch im vorparlamentarischen Abstimmungsprozess befindet. Die Interessenvertretung der Waldbesitzer befürchtet, dass es nicht nur zu mehr Bürokratie kommt, sondern dass das geplante Gesetz klimaschädlich sei.
Der Vorsitzende der Waldschutzgenossenschaft (WSG), Andreas Perkmeyer, sprach von Hiobsbotschaften, die zurzeit auf die hiesige Forstwirtschaft „einprasselten“. Neben dem vom EU-Parlament beschlossenen Naturschutzgesetz komme jetzt noch die Änderung Bundeswaldgesetzes auf die Waldbesitzer zu, deren Erträge bereits jetzt kaum auskömmlich seien. Das geltende Gesetz soll, so Perkmeyer, laut Vorlage nicht nur geändert, sondern massiv verschärft werden. Nach seiner Ansicht seien die Inhalte realitätsfern und nicht umsetzbar. „Die Forstleute, die vor Ort arbeiten, leisten den effektivsten Klimaschutz, der möglich ist“, betonte Perkmeyer und ergänzte, dass der Nutzwald klimafreundlicher sei als der geplante Naturwald. Erfreulich sei die zugesagte Unterstützung hiesiger Bundestagsabgeordneter.
Geschäftsführer Jörg Görlich von der Vermarktungsorganisation Nord-West-Holz GmbH berichtete in seinem Vortrag über die Entwicklung der Verkaufserlöse von Rundholz. Die Situation habe sich gegenüber 2023 noch etwas verbessert. Er forderte die Waldbesitzer auf, die guten Marktpreise zu nutzen und mehr Holz einzuschlagen.
Dr. Florian Stockmann, Leiter des Forstamts Weser-Ems, referierte über die aktuelle Lage am Holzmarkt und bestätigte, dass Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft besser zu verkaufen sei.
Nils Gepp vom Fachbereich Umwelt beim Landkreis Emsland befasste sich in seinem Beitrag mit den Möglichkeiten und dem Nutzen der sogenannten Öko-Punkte für die Waldwirtschaft.
Die Revierförster Christoph Klus und Siegbert Schlangen berichteten, dass in den Berichtsjahren 2022 und 2023 hohe Einschlagzahlen zu verzeichnen waren und umfangreiche Neuanpflanzungen und Aufforstungen durchgeführt werden konnten. In seinem Kassenbericht konnte Hans Perk von einer guten finanziellen Situation der WSG berichten.
Bei den anstehenden Wahlen wurde der zweite Vorsitzende Josef Niemöller wiedergewählt. Für den Ortsteil Spahn wurde Georg Heermann-Többenotke und für die Gemeinde Werpeloh Johannes Geers in den Vorstand gewählt. Die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Josef Stevens und Wilhelm Wigbers wurden aufgrund ihrer 35-jährigen Vorstandstätigkeit mit einem Präsent verabschiedet.
Wilhelm Wigbers war zudem 22 Jahre Vorsitzender der WSG sowie Gründer und Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Emsland-Nord.
Text/Fotos: Lambert Brand
Nach 35-jähriger aktiver Vorstandstätigkeit in der Waldschutzgenossenschaft Emsland-Süd wurden Josef Stevens und Wilhelm Wigbers (2. und 3. v.l.) mit einem Präsent verabschiedet.
Neu in den Vorstand der Waldschutzgenossenschaft Emsland-Süd gewählt wurden Georg Heermann-Többenotke und Johannes Geers (6. und 7. v.l.). Zu den Gratulanten zählten (v.l.) Dr. Nils Gepp vom Landkreis, Vorsitzender Andreas Perkmeyer, Revierförster Christoph Klus, Geschäftsführer der Vermarktungsorganisation, Jörg Görlich und Forstamtsleiter Dr. Florian Stockmann.