„April, April“
1. April 2024Wem von uns ist das noch nicht passiert, am 1. April in den selbigen geschickt worden zu sein? Woher aber stammt dieser Brauch?
Für den Ursprung der in vielen Ländern vertretenen Tradition gibt es mehrere Erklärungen. In Deutschland erwähnt wurde sie erstmals 1618 in Bayern. Dort wurden Spekulanten zum Narren gehalten, die Geld zu einem Münztag angelegt hatten, der nie stattfand. Aus Frankreich stammen gleich 2 Deutungen. König Karl IX erließ 1564 eine Kalenderreform. Der Neujahrstag wurde verlegt vom 1. April auf den 1. Januar. Alle, die weiterhin den 1. April feierten, wurden ausgelacht. Und dann noch eine amouröse Geschichte um König Heinrich IV aus dem 17. Jahrhundert. Ein vermeintliches Date mit einem jungen Mädchen wurde für ihn zum Desaster, denn im Lustschloss erwartete ihn seine Frau mit dem gesamten Hofstaat.
Doch nicht nur Lustigmachen, Veräppeln und zum Narren halten, nein, „in den April schicken“ erfüllte früher wie heute durchaus pädagogische Zwecke, z.B. Kinder zu sensibilisieren, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden. Das ist heute aktueller denn je. Die Dauerzugänglichkeit von Informationen, versetzt mit Fake News und Propaganda-Attacken fordert ein hohes Maß an kritischer Bewertung. Und deshalb ist die Vermittlung von Medienkompetenz eine bedeutende Aufgabe. Vor diesem Hintergrund und angesichts veränderter Humor-Kultur wird der klassische Aprilscherz an Attraktivität verlieren.
Bernd Eggert
Vorsitzender FORUM Sögel e.V.