Ein erfolgreiches Jahr in der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth und Jugendkloster Ahmsen
16. März 2024Sögel – Der Marstall Clemenswerth und das Jugendkloster Ahmsen blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Nach coronageprägten Jahren, die die Bildungsstätten vor große Herausforderungen gestellt haben, ist die Belegung nun wieder auf vor-Corona-Niveau. Im Jugendkloster Ahmsen ist ein starkes Wachstum zu verzeichnen.
Während der Schulzeit sind die Häuser gefüllt mit zahlreichen Schulklassen von Klasse 5 bis zur BBS. 2023 konnten durch die hohe Nachfrage 27.579 Teilnehmertage im Marstall sowie 17.073 Teilnehmertage im Jugendkloster verzeichnet werden. Hierbei handelt es sich vor allem um Übernachtungsgäste, sodass in Clemenswerth 23.050 sowie in Ahmsen 14.318 Übernachtungen verbucht werden konnten. Darunter waren neben eigenen Seminaren zahlreiche Gastgruppen, wie vom engen Kooperationspartner Kreissportbund (KSB), vom Freiwilligendienst oder der Dekanatsjugendbüros des Bistums Osnabrück.
Die Bildungshäuser bieten verschiedene Schwerpunkte an: Zum einen werden regelmäßig inklusive Freizeiten über Ostern, im Sommer sowie 2023 erstmalig über Silvester angeboten. Vordergrund ist hier die Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Die Teilnehmenden erlenen die Tage in sogenannten Freizeitteams, die aus einem Menschen mit und ein oder zwei Menschen ohne Beeinträchtigung bestehen. Dadurch wird der positive Beziehungsaufbau ermöglicht, aber auch Unterstützung und Begleitung im Freizeitalltag gewährleistet.
Umrahmt werden die Freizeiten von kreativen Mottos. Bei der diesjährigen Freizeit für Menschen ab 30 Jahren war das Thema „Fantastische Menschen und wo sie zu finden sind“ präsent.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die politische Bildung. In der langen Debatte um Mittelkürzung auf Bundesebene, brachte sich auch der Marstall Clemenswerth & Jugendkloster Ahmsen e.V. ein, um den Wert der außerschulischen Jugendbildung bei Politik und Gesellschaft hervorzuheben. Durch starke Öffentlichkeitsarbeit und Engagement der Mitarbeitenden sowie durch Gespräche mit Politiker*innen, die den Verein und die vielfältigen Veranstaltungen kennengelernt haben, wurde vieles vorgestellt. Im Rahmen des spirituellen Bereichs der Bildungshäuser wurden neben einer Vielzahl an Kursen neue und bewährte Gottesdienstformate (wieder-) belebt. Ein Segnungsgottesdienst für alle Liebenden, die Krabbelgottesdienste für die Kleinsten und Jugendgottesdienste, wie beispielsweise der Kneipengottesdienst, fanden erfolgreich statt.
Über Pfingsten wurde in Sögel zum 49. Mal das musikalische Pfingsttreffen gefeiert, während in Ahmsen 320 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beim Pfingstfestival zu Musik tanzten und den Glauben feierten.
Im Sommer kamen Kinder aus verschiedenen Lebenssituationen zusammen und verbrachten einige Zeit im Jugendkloster bei Spiel und Spaß. Die Schüler*innenakademie verbrachte dort eine forschende Zeit mit über 90 Teilnehmenden.
Der Bedarf an Erholung und Freizeit wurde besonders bei den Familienfreizeiten für Familien in finanziell und sozial prekären Lebenssituationen deutlich. Steigende Kosten erschweren besonders Alleinerziehenden und Familien den Alltag. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde kurzerhand eine zweite Familienfreizeit angeboten, sodass insgesamt 60 Eltern und ihre Kinder im Jugendkloster durchatmen und für den Alltag zuhause gestärkt werden konnten. Diese Veranstaltungen werden von einem nebenamtlichen Team aus ca. 70 Honorarkräften und den hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiter*innen durchgeführt.
Auch sind regelmäßig größere Instandhaltungsmaßnahmen notwendig. Die Fassade des Marstall Clemenswerths benötigt kostenintensive Sanierungen. Um diese auf den Weg zu bringen, wurde sich mit Denkmalschutzexpert*innen, Baufachleuten und Vertreter*innen des Landkreises und des Bistums getroffen und Fördergelder beantragt. Die Maßnahmen sind für die kommenden beiden Jahre geplant.
Rückblickend schaut Michael Engbers, Leiter der Häuser, stolz auf das Jahr 2023: „Unsere Gesellschaft braucht solche außerschulischen Bildungsorte. Wir konnten in unseren Häusern vielen Menschen positive Erfahrungen, wertvolle Begegnungen und eine Stärkung für den Alltag ermöglichen.“
Text/Fotos: Michael Engbers