Himmlische Klänge beim Weihnachtskonzert in Sögel
14. Februar 2024Einen Tag vor Silvester kamen zahlreiche Freunde anspruchsvoller geistlicher Musik in einer voll besetzten Sögeler St. Jakobuskirche in den Genuss himmlischer Klänge.
Unter der Gesamtleitung von Dekanatskirchenmusiker Jörg Christian Freese wurden neben dem „Oratorio de Noël op. 12“ von Camille Saint-Saëns (1835-1921) auch Werke von Ralph Vaughan Williams (1872-1958), Joseph Schnabel (1767-1831) und aus dem Piae Cantiones (1582) das anonyme “Gaudete, Christus est natus“ aufgeführt.
Dabei brillierten neben dem erweiterten Kirchenchor St. Jakobus, dem Streichorchester Projectorkest Twente (Niederlande) auch die Solisten Antonia Strieder (Sopran), Pia Papenfuß (Mezzosopran), Isabel Baumgartner (Alt), Max Ciolek (Tenor) und Steffen Schulte (Bass) mit ihren perfekt harmonierenden Stimmen. Magdalena Andrulewicz spielte die Orgel und begeisterte zwischendurch auch an der neuen Sögeler Orgel mit der Orgelsymphonie Nr. 1 d-Moll von Louis Vierne (1870-1937).
Im Mittelpunkt des Konzerts stand das beeindruckende Weihnachtsoratorium „Oratorio de Noël“ op. 12 von Camille Saint-Saëns. Das zehnsätzige Stück französischer Kirchenmusik des 19. Jahrhunderts wurde in nur elf Tagen vom erst 23jährigen Saint-Saëns komponiert und ist aus liturgischer Sicht streng an die Verse 8 – 14 aus dem 2. Kapitel des Lukas-Evangeliums gebunden, die Verkündigung an die Hirten. Es folgen Psalmtexte und Verse aus den Evangelien nach Matthäus und Lukas. Das Werk hat eine ungewöhnliche Besetzung: Zum Chor, den Vokalsolisten, dem Streichorchester und der Orgel tritt in drei Sätzen eine Harfe als besonderer Klangeffekt hinzu. Die leicht schwingende Melodie der Geigen und der Orgel erzeugte beim Publikum sogleich eine innere Wärme und Geborgenheit. Das Oratorium erreicht seinen Höhepunkt in dem Quintett mit Chor „Consurge, filia Sion. Alleluja“ (Steh auf Tochter Zion. Halleluja). Kurz vor dem Abschlusschor wird mit dem schönen Prèlude die Anfangsstimmung wieder aufgegriffen.
Jörg Christian Freese, der sicher und begeisternd durch das Konzert führte, bedankte sich am Schluss bei allen, die zum guten Gelingen beigetragen hatten. Der sich anschließende kräftige und langanhaltende Applaus forderte zu einer Zugabe auf, der dann mit dem mehrstimmigen und wunderschön klingenden Chorsatz des Schlusschores „Tollite hostias“ (Bringet Geschenke) aus dem Oratorio den Noël stattgegeben wurde.
Text/Fotos: Gisela Arling