Wohltuende und spirituelle Momente in der St. Jakobus-Kirche Sögel
1. Januar 2024Am 2. Adventssonntag gab es in der St. Jakobuskirche Sögel adventliche Orgelmusik mit der Kirchenmusikerin Frauke Schwind, verbunden mit besinnlichen Textpassagen durch Diakon Burkhard Becker. „Die zweite Kerze am Adventskranz und die flackernden Lichter in den Bänken deuten darauf hin, dass die Ankunft Jesu näherkommt, dass es um uns herum nicht dunkel bleiben muss“, sagte Becker bei seiner Begrüßung.
Für die Organistin war es ein bewegender Moment, als sie nun im Rahmen einer Konzertreihe zum ersten Mal die im März dieses Jahres eingeweihte englische Orgel zum Klingen bringen durfte. Schließlich war sie es gewesen, die sich als ehemalige Regionalkirchenmusikerin in St. Jakobus mit ganz viel Engagement und Herzblut für eine neue Orgel stark gemacht hatte.
Bei ihrer Verabschiedung in die Elternzeit mit verbundenem Umzug nach Hannover war die Orgel noch nicht komplett installiert gewesen.
Auf dem Programm standen neben Orgelwerken von Cèsar Franck (1822–1890) „Prèlude, Fugue et Variation op.18“ und „Pièce hèroiquie“ auch Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach (1822–1890) und Dietrich Buxtehude (1637–1707) zu „Nun komm der Heiden Heiland“ aus dem Orgelbüchlein BWV 599 und 699. Zwischen den einzelnen Choralvorspielen sang die Gemeinde aus dem Gotteslob dazu das Lied: „Komm du Heiland aller Welt“. Es folgte die „Pastorale in F-Dur BWV 590“ von Bach, „eine weihnachtliche Hirtenmusik, mit der die Hirten zur Ehre Christi in der Weihnachtszeit in Rom musizierend einzogen“, erklärte Becker und fügte hinzu: „Das Werk zählt zu den beliebtesten Kompositionen für die Weihnachtszeit“. Zwischendurch wurde die Gemeinde wieder mit eingebunden und sang das Lied aus dem Gotteslob „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, der bekanntesten Kantate von Johann Sebastian Bach. Dem folgten sodann prächtige Orgelklänge von Frauke Schwind zu Bachs Choralbearbeitung „Wachet auf, ruft uns die Stimme“.
Bevor das abschließende Werk von Cèsar Franck „Piece herorique“ (Bahnt dem Herrn den Weg) auf der Orgel erklang, verwies Becker auf den Internationalen Tag der Menschenrechte, „der sich am heutigen Tag zum 75. Mal jährt“. In der gegenwärtigen Zeit sei die Situation für die Menschenrechte weltweit sehr schwierig, so Becker. Kriege und Terror in Europa und im Nahen Osten hielten die Welt in Atem. Mitten in Europa gebe es autoritäre Wendungen oder Wahlsiege von rechtspopulistischen bis rechtsextremen Parteien. „Gerade jetzt: Bahnt dem Herrn den Weg. Jesus Christus wird geboren. Mit ihm und durch uns kann die Welt besser werden. Bahnt den Weg für gute Nachrichten“, gab Becker allen mit auf dem Weg.
Nach lautstarkem Applaus der begeisterten Zuhörer*innen zeigte sich Frauke Schwind zum Schluss hoch erfreut über den beeindruckenden Klang der Orgel. „Die Sögeler Kirchengemeinde kann sich glücklich schätzen, ein solch tolles Instru-ment zu haben, das dem Organisten so viele Möglichkeiten bietet“. Sie bedankte sich bei allen, die es möglich gemacht hätten, dieses Orgelprojekt zu realisieren. Ihr besonderer Dank galt ihrem Nachfolger Jörg Christian Freese, der auch in seiner Funktion als Orgelsachverständiger das Orgelbauprojekt zum Abschluss gebracht habe sowie dem Förderverein Kirchenmusik an St. Jakobus für die tatkräftige Unterstützung.
Die freiwilligen Spenden der zahlreichen Zuhörer*innen kommen der Kirchenmusik an St. Jakobus zugute.
Text/Fotos: Gisela Arling