Mit Spritzenanhänger und Gemeindetrecker zum Einsatz – 75-jähriges Bestehen

Werpeloh – In der Hümmlinggemeinde Werpeloh wurde vor 75 Jahren die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Bis 1948 gehörten die Kameraden als „Löschtrupp Werpeloh“ zur Feuerwehr Sögel.

In der Chronik „Die Feuerwehr Sögel und ihre Geschichte“ wird beschrieben, dass die Gemeinden Sögel, Werpeloh, Waldhöfe, Eisten und Hüven aufgrund der Gesetzgebung des herrschenden NS-Regimes ab 1935 einen Feuerlöschverband bildeten. Die Kameraden aus Werpeloh gehörten als sogenannter Löschtrupp zur Feuerwehr Sögel. Ebenfalls sind in der Chronik der Gemeinde Werpeloh Rechnungsunterlagen abgedruckt, die bestätigen, dass 1906 im Ort bereits eine Handdruckspritze stationiert war.

In Werpeloh gab es nach dem Krieg Bestrebungen, eine eigene Feuerwehr zu gründen. Und schon am 08.06.1948 konnte der Werpeloher Bürgermeister Funke in der Versammlung des Feuerlöschverbands mitteilen, dass eine Feuerwehr eingerichtet und auch ausgerüstet werden würde.

Die erste auf einem Anhänger gelagerte Tragkraftspritze (TS) wurde mit dem Gemeindetrecker zum Einsatz gefahren. Sie wurde in einer Garage untergebracht, welche an das Gemeindebüro angebaut war. Zum ersten Gemeindebrandmeister wurde Wilhelm Horstmann bestellt. Sein Nachfolger war ab 1953 Johann Heckmann, der das Amt bis 1968 ausübte. Wilhelm Eilers wurde 1968 zum Gemeindebrandmeister ernannt. Im Jahre 1972 ging es nach Erinnerung der beiden Feuerwehrurgesteine Eilers und Rüthers weiter aufwärts. In Werpeloh wurde das neue Gemeindezentrum inklusive einer Fahrzeughalle errichtet und außerdem auch ein neues Fahrzeug angeschafft. Es handelte sich um ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 auf einem Opel Blitz Fahrgestell. Im Rahmen der Gemeindereform übernahm die 1973 neu gegründete Samtgemeinde Sögel die Trägerschaft der fünf Ortswehren Sögel, Börger, Berßen, Spahnharrenstätte und Werpeloh.

1986 verunglückte Wilhelm Eilers tödlich. Hans Eilers, der 1969 in die Feuerwehr eingetreten war, übernahm die Aufgabe des Ortsbrandmeisters. Sein Vertreter wurde Heinz Rüthers, der seit 1973 zur Wehr gehört. Ein Höhepunkt in ihrer Amtszeit sei 1993 die großzügige Erweiterung der Fahrzeughalle gewesen, betonten Eilers und Rüthers. Es wurde auch ein Gruppenraum in Eigenleistung in das Gebäude integriert, und man konnte ein neues Einsatzfahrzeug LF 8/6 übernehmen, das heute nach 30 Jahren noch zur Verfügung steht. In dem kürzlich von der Samtgemeinde Sögel erstellten Feuerwehrbedarfsplan ist vorgesehen, dass die Feuerwehr Werpeloh neben einem neuen Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF 10 auch einen Mannschaftstransportwagen (MTW) und vor allen Dingen neue Räumlichkeiten erhalten soll.

Mit einem großen Fackelzug wurde 2014 Ortsbrandmeister Hans Eilers, der 28 Jahr die Ortsfeuerwehr geleitet hatte, verabschiedet und zum Ehrenbrandmeister ernannt. Eilers und Rüthers blicken zufrieden auf ihre aktive Zeit in der Feuerwehr zurück. „Wir haben viele, auch große Einsätze erlebt, die auch mit Unterstützung der Nachbarwehren erfolgreich abgearbeitet werden konnten“, sagten beide. Aber auch der Aspekt der Geselligkeit und der Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr habe für beide einen hohen Stellenwert gehabt. Als Eilers Nachfolger wurde Werner Schmits 2014 die Leitung der Feuerwehr zusammen mit Thomas Eilers als Vertreter übertragen. Er war bis 2020 im Amt. Die Wahl von Wilm Eilers zum Ortsbrandmeister und Johannes Schmits als dessen Vertreter sowie eines neuen Ortskommandos sorgten 2020 für eine starke Verjüngung in der Feuerwehrführung.

Nach Angaben von Wilm Eilers gehören aktuell 32 Männer und vier Frauen mit einem Durchschnittsalter von nur 31 Jahren zur Einsatzabteilung der Feuerwehr Werpeloh. Die Altersabteilung besteht aus elf Kameraden.

Text/Fotos: Lambert Brand