„Marstall Clemenswerth und Jugendkloster Ahmsen e.V.“ veranstaltet während der Sommerferien Freizeiten für verschiedene Zielgruppen, beherbergt Beleggruppen und ermöglicht insgesamt 820 Personen verschiedener Altersklassen positive Begegnungen und Erlebnisse. Während der Schulzeit sind die Häuser gefüllt mit Schüler*innen verschiedener Schulklassen. Doch wer meint, dass es dort während der Sommerferien etwas ruhiger zugeht, der täuscht sich.

Steigende Kosten belasten Familien – Angebote ermöglichen Erholung für Familien in finanziell und sozial prekären Lebenssituationen

Gestartet ist der Sommer mit einer Familienfreizeit in Kooperation mit dem Kinderschutzbund, der Caritas Beratungsstelle und dem SKFM Papenburg.. Hier kommen Familien aus finanziell und sozial prekären Lebenssituationen zusammen, um gemeinsam Erholung genießen zu dürfen. Steigende Kosten, hohe Energiepreise und die zunehmende Inflationsrate erschweren den Alltag. „Urlaube oder Tage der Erholung sind für unsere Zielgruppe nur schwer in den Alltag einzubauen“, erläutert Bildungsreferentin Jana Rolfes. „Bei uns sollen die Eltern und Kinder ein paar sorglose Tage erleben mit Zeit zum Durchatmen und den stressigen Alltag vergessen“, so Rolfes weiter.

Inklusion als Schwerpunkt

Seit vielen Jahren setzt sich der Marstall Clemenswerth für eine gelingende Inklusion ein. Jährlich finden die inklusiven Freizeiten für Menschen mit und ohne Behinderungen statt. Eine intensive Begegnung untereinander steht im Vordergrund. Sie erleben die Tage in sogenannten Freizeitteams, die aus einem Menschen mit und eine oder zwei Menschen ohne Beeinträchtigung bestehen. So wird der positive Beziehungsaufbau ermöglicht, aber auch die Unterstützung und Begleitung im Freizeitalltag gewährleistet. Ein Angebot ist ausgelegt für Teilnehmende ab 30 Jahren, ein anderes für zwischen 16 und 29 Jahre. Das Programm wird nach ausgewähltem Motto gestaltet. Es ermöglicht Spaß bei verschiedenen Spielen, Erlebnisse bei Ausflügen und Erholung. Fremdheitsgefühle werden abgebaut und neue Wege im Miteinander eröffnet. Im Rahmen dessen stand die sogenannte „Freizeit 30 Plus“ unter dem Motto: „Fantastische Menschen und wo sie zu finden sind“. Der Marstall wurde in die zauberhafte Welt von Harry Potter verwandelt, während eine Woche später die Sommerfreizeit unter dem Motto „Die verrückte Jahresuhr“ stattfand. Hier waren die Jahreszeiten und verschiedenen Festtage im Schnelldurchlauf zu erleben. So feierten insgesamt 50 Personen den Festival-Sommer, besangen den bunten Herbst, verbrachten gemütliche Wintertage am Kamin und zum Abschluss wurde ein buntes Silvester-Fest gefeiert.

Kinderfreizeiten für verschiedene Zielgruppen im Jugendkloster

Ein weiteres Angebot gab es für Kinder von 9-13 Jahre. Mittels Haupt- und Ehrenamtlichen wurde ein buntes Programm geboten. Eine Kinderfreizeit wurde in Kooperation mit dem Landkreis Emsland speziell für Kinder aus Pflegefamilien durchgeführt.

Freizeiten durch Fremdbelegung der Häuser

Die Schüler*innenakademie verbrachte im Marstall spannende zwei Wochen und in Ahmsen kamen vor allem Selbstversorgergruppen in den Jugendfreizeiten auf ihre Kosten.

Hausleiter Michael Engbers stolz: „Wir haben in unseren Häusern vielen Menschen positive Erfahrungen, wertvolle Begegnungen und eine Stärkung für den Alltag ermöglicht. Die Menschen, die den Sommer mit uns gestaltet haben, sind so vielfältig wie unsere Gesellschaft und es ist schön zu sehen, dass sie für eine kurze Zeit ein Zuhause bei uns finden konnten.

Text/Fotos: Michelle Marquart