Nahezu für jeden Tag im Jahr wird ein Gedenktag ausgerufen. Manche aus bedeutendem, viele aus weniger oder unbedeutendem Anlass. Bisweilen sogar mehrere am selben Tag. Im Monat Mai stachen besonders bedeutsam hervor der Europatag sowie der Tag des Endes des II. Weltkriegs, welcher aktuell in der Diskussion ist, bei uns als gesetzlicher Feiertag etabliert zu werden.

Für diesen Monat möchte ich den Weltflüchtlingstag am 20. Juni als wichtigen Gedenktag aufgreifen. Flucht und Vertreibung herrschen leider fast auf allen Kontinenten. Krieg, Verletzung der Menschenrechte und wirtschaftliche Not sind uns als Ursachen bekannt. Deutschland hilft wo es kann, zum einen durch Aufnahme und Gewährung von Asyl- und Bleiberechten, zum anderen durch Unterstützung in den Herkunftsländern.

Bei aller heute polarisiert geführten Debatten zum Thema „Migration“ darf hier im Land nie vergessen werden, wie wir uns der Flüchtlingssituation zu Ende des II. Weltkriegs gestellt haben. Die Älteren werden sich noch erinnern, welche Not seinerzeit herrschte.

Um den Jüngeren die Geschichte näher zu bringen, und auch um für die heutige Situation zu sensibilisieren, hat das FORUM Sögel ein Projekt ins Leben gerufen, welches dieses Thema vielfältig behandelt. Beteiligt sind emslandweit alle Oberschulen, Gymnasien und Bibliotheken. Bereitstellung von Literatur, Zeitzeugen-Interviews und vorbereitete Unterrichtseinheiten werden angeboten.

Damals wie heute hat sich die Bevölkerung der Hümmling-Gemeinden der Migrationssituation angenommen. Offen gesagt, nicht immer mit Wohlwollen. Aber letztlich – und das zählt – mit Zuwendung, Menschlichkeit und Respekt gegenüber den Flüchtlingen und Vertriebenen. Das soll auch weiterhin die Richtschnur bleiben. Missbrauch zu verhindern und entsprechende Regelungen zu schaffen ist Aufgabe der Politik. Hetzerischen Parolen entgegen zu treten ist unser aller Aufgabe. Ein herzliches Dankeschön allen, die sich aktiv in die Flüchtlingshilfe einbringen.

Bernd Eggert

Vorsitzender FORUM Sögel e.V.