Emsland – Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik und der Kriminalstatistik

9. Juni 2023

Die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim stellte erstmals im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen die Polizeiliche Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik für den Landkreis Emsland sowie für den Landkreis Grafschaft Bentheim vor.

Kernpunkte der Verkehrsunfallstatistik

–           Anzahl der Verkehrsunfälle gesunken

–           Tödliche Verkehrsunfälle mit 28 Getöteten weiterhin auf sehr hohem Niveau

–           Unfälle mit Radfahrenden weiter ansteigend

–           Das Alter der Hauptunfallverursacher sichtbar verändert

Die Anzahl von Verkehrsunfällen in der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim ist entgegen dem Bundes/Landestrend von 9.162 auf 9.134 gesunken. Dabei verloren bei 27 Verkehrsunfällen 28 Menschen ihr Leben. Somit verzeichnet die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim sechs Verkehrstote weniger als im Jahr 2021.

Bedauerlicherweise wurden im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr Menschen im Straßenverkehr schwer verletzt. Waren es 2021 noch 425 Schwerverletzte, so ist die Anzahl im letzten Jahr um 43 auf 468 gestiegen.

Die Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Getöteten und Schwerverletzten ist, wie auch in den letzten Jahren, zu schnelles Fahren. „Geschwindigkeit ist der Killer Nummer Eins im Straßenverkehr- und die Bekämpfung dieser Hauptunfallursache stellt weiterhin einen Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrsüberwachung dar“ so der Leiter Einsatz, Polizeioberrat Robert Raaz bei der Vorstellung.

Unfälle mit Radfahrern

Mit 1.013 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Fahrrad, Pedelec und E-Bike Fahrern/innen liegt die Zahl auf einem Rekordhoch. Dabei sind bei fast jedem zweiten Verkehrsunfall die Radfahrenden die Hauptverursacher und auch die schweren Verletzungen nehmen bei der Betrachtung der Vorjahre stetig zu. Die Hauptunfallursachen bei diesen schweren Verkehrsunfällen sind dabei fast gleichmäßig auf Alkoholeinfluss, Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot, (nicht angepasste) Geschwindigkeit und Nichtbeachten der Vorfahrt zurückzuführen.

Kernpunkte der Kriminalstatistik

–           Gesamtkriminalität angestiegen – Niveau dennoch unterhalb von 2019

–           Aufklärungsquote auf hohem Niveau

–           Straftaten gegen ältere Menschen nehmen weiter zu

–           Widerstand gegen Polizei und ähnliche Berufsgruppen weiterhin auf einem hohen Niveau

–           Geldautomatensprenger weiterhin sehr aktiv

Die Gesamtkriminalität ist in der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim von 22.612 auf 24.834 Taten und ist somit um 9,83 Prozent angestiegen. Insbesondere bei Straftaten gegen ältere Menschen hat sich die Anzahl der Taten mehr als verdoppelt. „Diese perfide Masche, den Menschen das Geld abzunehmen, ist für uns alle immer wieder erschreckend“, so der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Kriminaldirektor Heinz Defayay. Dabei haben die Täter glücklicherweise mittlerweile in mehr als 80 Prozent der Fälle keinen „Erfolg“. Bei der Tatausführung nutzen die Täter das klassische Telefongespräch, Messenger, SMS oder E- Mails und wirken gezielt und emotional auf die Opfer ein. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Hunderttausend Euro.

Nicola Simon, Heinz Defayay und Robert Raaz machten zudem deutlich, dass die Polizei bei ihrer Arbeit auf die Aufmerksamkeit und die Hinweise der Bevölkerung angewiesen ist.

Angriff auf Polizeivollzugsbeamte

Die Anzahl an Gewalttaten gegenüber Polizeibeamtinnen und – beamten, Rettungskräften und weiteren ähnlichen Berufsgruppen ist seit Jahren auf einem hohen Niveau und mit 174 Taten im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 wieder angestiegen. „Hier geht es nicht um Zahlen, sondern um Menschen – Menschen, die tagtäglich für unsere Sicherheit sorgen. Es ist absolut unverständlich, wie man vor allem Rettungskräfte bei Ihrer Hilfeleistung angreift – das ist absolut inakzeptabel und nicht das, was wir unter einem demokratischen Miteinander verstehen“, so die Leiterin der Polizeiinspektion, Nicola Simon.

Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote in der Polizeiinspektion liegt nach wie vor mit 65,36 Prozent auf einem hohen Niveau. Damit konnten mehr als sechs von zehn Straftaten geklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 61,73 Prozent. „Das ist zum einen der hohen Motivation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschuldet, aber auch unseren Bürgerinnen und Bürgern, die immer wieder durch Hinweise die Aufklärungsarbeit der Polizei unterstützen. Dafür können wir uns nur bedanken“, so Defayay.

Geldautomatensprengung (GAA)

Die Zahl der GAA Sprengung ist im Vergleich zu 2021 mit vier Taten leicht zurückgegangen. Doch trotz diverser Festnahmen in diesem Zusammenhang, kommt es immer wieder zu weiteren Taten. „Die Täter werden auch zukünftig nicht von ihrem Vorhaben ablassen, solange die Automaten nicht präventiv geschützt werden“, resümiert Heinz Defayay. Aber nicht nur die Taten selber stellen ein Problem dar, aufgrund der Lage ist das Einsatzgebiet der Polizeiinspektion auch immer wieder betroffen von Taten aus den umliegenden Landkreisen und Bundesländern, wie beispielsweise Nordrhein-Westfalen. „Die Täter kommen dabei oft während ihrer Flucht durch unseren Zuständigkeitsbereich“, erklärt die Leiterin der Polizeiinspektion Nicola Simon.

Text/Foto: Gerd Rode

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