Werpeloh – Bereits zweimal fuhren Mitglieder der Kolpingfamilie Werpeloh mit Hilfsgütern für die Ukraine nach Krakau. Der Kontakt zur dortigen Kolpingzentrale wurde genutzt, um gezielte Hilfen für die ukrainische Bevölkerung zu organisieren. So kam es dazu, dass beim ersten Transport im August des vergangenen Jahres überwiegend Windeln und Babynahrung sowie medizinisches Material mit nach Krakau transportiert wurden. Die KF Werpeloh hatte Geld und Sachspenden gesammelt und konnte somit 15.000 Windeln, Kindernahrung und Artikel für Kleinkinder und weitere Hilfsgüter im Herbst des vergangenen Jahres nach Ostpolen bringen. Die Firma Metallbau Sandker stellte unentgeltlich ein Transportfahrzeug zur Verfügung.

Von Krakau aus gehen regelmäßig Hilfstransporte zu den ukrainischen Kolpingfamilien vor Ort. Hier werden die Spenden dann weiter an die Bedürftigen verteilt. Unter anderem in das Gebiet um Lvivv (ehemals Lemberg) und Uzhorod, einer Grenzstadt in der Ukraine. Patricia Kwapik, die Geschäftsführerin der Kolpingzentrale Krakau, berichtete den beiden Fahrern Hans-Georg Geers und Christian Schröer in bewegenden Worten, wie die Situation sich vor Ort darstellt und wie die Hilfe verwendet wird.

Durch die systematische Zerstörung der Infrastruktur durch russische Raketen, Bomben und Drohnen ist die Not groß. Besonders die Strom- und Wärmeversorgung gestaltet sich in der gesamten Ukraine immer schwieriger. Bei winterlichen Temperaturen harrt die Bevölkerung in der Dunkelheit und Kälte aus. Familien mit Kindern und ältere Menschen sind besonders betroffen. Deshalb machten sich zu Beginn des neuen Jahres erneut zwei Kolpingmitglieder von Werpeloh aus mit einem vollbeladenen Transporter auf den Weg nach Krakau. Dieses Mal wurden über 100 neue winterfeste Schlafsäcke und mehrere Notstromaggregate mit Zubehör (Kabel, Stecker, Kanister) von den Geldern einer weiteren Spendenaktion (7.500 €) gekauft sowie gespendete Bekleidung für die notleidenden Ukrainer mitgenommen. Wieder lief die Verteilung über die Kolpingzentrale in Krakau.

Als Martin und Helmut Schmitz, die diesen zweiten Transport übernahmen, sich von den Mitarbeitern der Kolpingzentrale verabschieden wollten, erhielten sie für die KF Werpeloh aus den Händen von Patricia Kwapik eine Dankesurkunde vom polnischen Kolpingverband für den humanitären Einsatz der Kolpinger für die ukrainische Bevölkerung.

Der Kolpingvorstand möchte sich auf diesem Weg noch einmal bei allen bedanken, die so großzügig die Aktion unterstützt haben. Es wurden insgesamt Spendengelder von fast 15.000 € gesammelt – ein stolzer Betrag. Neben den Vereinen, Privatpersonen und dem Förderverein der Grundschule hat sich auch die Grundschule Börger mit ihrer Adventsaktion „Ein warmer Schlafsack für die Ukraine“ beteiligt. So konnte Schulleiterin Annika Helle 1.000 € an die Kolpingfamilie Werpeloh übergeben.

Das kleine Werpeloh darf stolz sein, einen bedeutenden Beitrag zur Linderung der großen Not in einem europäischen Nachbarland geleistet zu haben. Die feste Hoffnung aber bleibt, dass es Frieden gibt in diesem unseligen Angriffskrieg mit so großem Leid und so vielen Opfern.

Text/Fotos: Christian Schröer