Schülerinnen und Schüler der Schule am Schloss sowie des Hümmling-Gymnasiums in Sögel haben am letzten Schultag vor den Halbjahreszeugnissen ihre Schultaschen und Schulbücher gegen Spaten, Harken, Astscheren und Schubkarren getauscht, um gemeinsam im Schulwald einen Rundweg anzulegen.

Der Schulwald wurde im Frühjahr 2013 von beiden Schulen in Zusammenarbeit mit der „Stiftung Zukunft Wald“ auf einem etwa 2,1 ha großen Areal angepflanzt und leistet seither einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Er liegt in direkter Nachbarschaft des Raddesees. Seinerzeit wurden etwa 11.000 Pflanzen nach einem vorgegebenen Pflanzplan gesetzt.

Nach mittlerweile 10 Jahren sind die Bäume nun schon gut gewachsen. Problematisch ist aber noch immer der Unterwuchs. „Im Sinne der Bildung einer nachhaltigen Entwicklung (BNE) kann der Schulwald so nicht effektiv genutzt werden, weil die Brennnesseln sowie die stacheligen Beeren, die teilweise mannshoch ranken, ein Durchqueren des Schulwaldes fast unmöglich machen. Unsere Schülerinnen und Schüler verlassen den Schulwald oft zerkratzt, durchnässt oder verdreckt, wenn sie das Gelände erkunden oder Bäume bestimmen“, sagt Markus Schute, Lehrer und Koordinator für umweltbewusstes Verhalten an der Schule am Schloss.

So stieß die Idee eines Rundweges, der mit Hackschnitzeln angelegt werden könnte, auch bei der Biologie-Lehrerin Maria Voss vom Hümmling-Gymnasium und bei Förster Ansgar Simme, der damals bereits beim Anlegen des Waldes geholfen hatte, auf große Zustimmung, denn laut Simme ist „Wegebau auch Waldbau (…) und dieser Wald soll von den Schülern auch genutzt werden können.“

In Absprache mit der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland als Eigentümer des Areals sowie der „Stiftung Zukunft Wald“ wurde die Wegetrasse zunächst gemulcht und es wurden 100 Kubikmeter Hackschnitzel bestellt und angeliefert.

Am Aktionstag verteilten und verharkten die Schülerinnen und Schüler jeweils einer Klasse 10 der Schule am Schloss und des Hümmling-Gymnsiums die Hackschnitzel, schnitten unter fachkundiger Anleitung zweier Waldpädagogen der „Stiftung Zukunft Wald“ überhängende Äste zurück und legten so einen etwa 500m langen Rundweg durch den Schulwald an. Unterstützt wurde der Projekttag auch durch den Bauhof der Gemeinde Sögel, der einen Radlader zum Verteilen der Hackschnitzel zur Verfügung stellte. Neben dem selbst mitgebrachten Frühstück wurden alle „Arbeiter“ mit Kuchen, Brezeln, Tee und Kaffee durch die Schulen und Eltern versorgt.

Am Ende des arbeitsreichen Vormittages freuten sich alle über das tolle Ergebnis, von dem beide Schulen in den nächsten Jahren profitieren können. Maria Voss resümierte: „Nun können wir mit unseren Schülerinnen und Schülern im Schulwald wieder praktische Umweltbildung und aktiven Biologieunterricht betreiben, ganz im Sinne von realem Klimaschutz.“

Text/Fotos: Markus Schute