Sögeler Steingrabpfleger suchen Verstärkung

6. November 2022

Seit 2002 werden 21 Megalithgräber ehrenamtlich gepflegt

Sögel – Von Mai bis September sind die Sögeler Steingrabpfleger unterwegs, um 21 Megalith-Denkmale in den Gemeinden Sögel, Groß und Klein Stavern, Klein- und Groß Berßen, Spahnharrenstätte, Hüven und Werpeloh in Schuss zu halten. Eine Grabstätte im Sögeler Industriegebiet ist derzeit nicht zugänglich. Vor 20 Jahren schlossen sich fünf rüstige Ruheständler zusammen und gründeten die Pflegergruppe. „Bei einer Radtour im Jahre 2002 haben wir uns eine Grabstätte in Werpeloh angeschaut, die völlig zugewachsen und verwildert war“, erinnert sich der frühere Samtgemeindebürgermeister Hans Grote. Zusammen mit Gerd Anton, Franz Tieke, Wilhelm Schuckenbrock, Hans Rötepohl und kurze Zeit später auch mit Wilhelm Masbaum habe man sich ans Werk gemacht und „aufgeräumt“. Später verstärkten Bernhard Rakers, Franz-Josef Lammers, Hans-Jürgen Peters, Heiner Wellenbrock, Heinrich Ostermann und Bernhard Renz das Team, da einige Mitarbeiter aus Alters- oder Gesundheitsgründen ausscheiden mussten.

Immer wieder montags sind fünf Steingrabpfleger Hans-Jürgen Peters, Heiner Wellenbrock, Bernhard Renz, Bernhard Rakers und Heinrich Ostermann (von links) unterwegs, um die Megalithgräber in Sögel und in den umliegenden Gemeinden in Schuss zu halten. Unser Bild entstand beim Arbeitseinsatz am Großsteingrab „Sögel 3“ in den „Düvelskuhlen“ nahe der Staverner Straße. Foto: Lambert Brand

Eine kleine Anekdote am Rande: Bei der Arbeit wurden die Steingrabpfleger von zwei Touristen gefragt, ob sie denn als „Ein-Euro-Jobber“ tätig seien. Das konnten die rüstigen ehrenamtlichen Ruheständler schmunzelnd und glaubhaft verneinen. „Wir suchen dringend Verstärkung, um diese wichtige Aufgabe auch in Zukunft leisten zu können“, sagt Bernhard („Bernie“) Rakers, der auch als Ansprechpartner für den Landkreis zur Verfügung steht. Mit ihm zusammen machen sich zurzeit Hans-Jürgen Peters, Heinrich Ostermann, Heiner Wellenbock, und Bernhard Renz jeden Montag von 10 bis 12 Uhr auf, um jeweils eine Grabstätte auf Vordermann zu bringen. Wer Interesse an dieser abwechslungsreichen und interessanten Aufgabe hat, kann sich bei Rakers (Telefon 05952-2981) oder seinen Kollegen melden. Dass die Arbeit Spaß macht und die Geselligkeit nicht zu kurz kommt, wurde bei einem Besuch der Gruppe deutlich, als sie beim Großsteingrab „Sögel 3“ (ein sogenanntes Hünenbett) in den „Düvelskuhlen“ (nahe der Staverner Straße) tätig war. Alle sehen ihre Mitwirkung als sinnvolle Freizeitbeschäftigung an, bei der auch die Betrachtung der wichtigen kulturhistorischen Hintergründe beleuchtet werde. Ihre Hauptaufgabe bestehe darin, so die Teilnehmer, das Umfeld und die Zugänge sauber zu halten und von Laub und Totholz zu befreien, damit Schulklassen und Touristen die Gräber erreichen können. Man achte auch darauf, dass nahestehende Bäume standfest seien und lockere Äste entfernt würden. Dabei werden sie vom Landkreis unterstützt, der einen Steiger zur Verfügung stelle. Mit den Hausmeistern auf Clemenswerth pflege man eine gute Zusammenarbeit, erhalte von ihnen das notwendige Handwerksgerät und einen sogenannten Freischneider. Da dem Landkreis die Arbeit der ehrenamtlich tätigen Gruppe ein wichtiges Anliegen sei, lade dieser einmal jährlich zu einem gemeinsamen Frühstück ein. 

Weitere Informationen zu den Hünengräbern auf den Hümmling sind unter anderem unter https://www.huemmling.de/erleben/kultur/grosssteingraeber

zu finden.

Text: Lambert Brand

Die Mitbegründer der ehrenamtlichen Gruppe waren 2002 v.l.: Gerd Anton, Hans Grote; Hans Rötepohl und Wilhelm Schuckenbrock, Wilhelm Masbaum (2. v.l.) kam kurze Zeit später dazu. Auf dem Bild, das 2003 bei einem Einsatz entstand, fehlt Franz Tieke.
Foto: Gemeindearchiv Sögel/Repro L. Brand

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