Appell an die Bundesregierung
6. November 2022Heike Rohe: „Sprach-KiTas müssen gerettet werden“
Sögel – Vom geplanten Förderstopp des Bundesprogramms für Sprach-KiTas ist auch die Sprach-KiTa „Arche Noah“ in Sögel betroffen. „Der Beschluss des Bundeskabinetts, nach mehr als zehn Jahren die Mittel für das Bundesprogramm zu streichen, ist nicht nachvollziehbar“, äußert die Leiterin der KiTa Arche Noah ihren Unmut. Sie bat Gitta Connemann (CDU), Bundestagsabgeordnete, um Unterstützung. „Die Ampel hatte in ihrem Koalitionsvertrag versichert, das Programm weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Laut Haushaltsentwurf für das Jahr 2023 soll es nun ersatzlos gestrichen werden.“ Das würde dann das „Aus“ für einen inzwischen wichtigen Baustein „Sprachförderung“ im KiTa-Alltag bedeuten.
Vor diesem Hintergrund tauschten sich Heike Rohe und Gitta Connemann aus. Ebenfalls hinzugekommen waren Beate Hanekamp (Sprachfachkraft in der SprachKiTa) und Claudia Perk (stellv. KiTa-Leitung). Die drei Fachkräfte lobten vor allem die wissenschaftliche Begleitung und fachliche Beratung des Förderprogramms. „Und darauf sollen wir jetzt ab 2023 verzichten? Ein Unding!“ Denn auch das hierüber entstehende Netzwerk sei eine große Bereicherung. Mit den Sprach-KiTa-Angeboten würden außerdem nicht nur die Kinder und die Mitarbeiter, sondern die ganzen Familien erreicht und unterstützt.
Connemann pflichtete bei: „Der geplante Förderstopp für Sprach-KiTas ist unverantwortlich. Sprache ist der Schlüssel zu einer gelungenen Integration und Teilhabe. Ihre Förderung im frühkindlichen Alter ist unersetzlich. Wenn die Ampel ihr Vorhaben in die Tat umsetzt, lässt sie neben dem Fachpersonal in den KiTas und den Eltern vor allem die Kinder im Stich. Wenn man bedenkt, dass ein großer Prozentsatz aller KiTa-Kinder einen Migrationshintergrund haben, KiTas ohnehin unter Personalmangel ächzen und die Situation nach über zwei Jahren Pandemie nun noch durch den besonderen Bedarf von Kindern mit Fluchterfahrung aus der Ukraine verschärft wird, kann man über das plötzliche Förder-Aus nur den Kopf schütteln.
Gegenüber den Kindern ist das verantwortungslos, gegenüber den Fachkräften geringschätzend, gegenüber unserem Land kurzsichtig“, bestärkte Connemann die notwendige Fortführung des Programms. „Wir als Union fordern, eine Lösung für das Bundesförderprogramm Sprach-KiTas jetzt in die Wege zu leiten und die einseitige Mittelstreichung seitens des Bundes zu stoppen. Die Sprach-KiTas müssen gerettet werden“, machte Connemann zum Abschluss des Besuchs in Sögel deutlich.
Text/Foto: Ingrid Cloppenburg