Sögel – Die Beschränkungen durch die Corona-Krise bereiteten den Verantwortlichen des Weltladens Sögel zum Ende des Jahres 2021 erhebliche Sorgen, denn in der Hoffnung auf ein gutes Weihnachtsgeschäft und wegen der Teilnahme an den geplanten, aber später abgesagten Weihnachtsmärkten waren die Warenlager prall gefüllt. Dem Laden drohte, auf den weihnachtlichen Angeboten sitzen zu bleiben.

Wie die erste Vorsitzende des Trägervereins „Unsere Welt – Eine Welt e.V. Sögel“, Martina Deters, im Rahmen der Mitgliederversammlung deutlich machte, habe man mit neuen Ideen und Aktionen noch gute Umsätze erzielen können. Die frühzeitige Einrichtung des Lieferservices und die Möglichkeit des Terminshoppings, aber auch die erweiterten Öffnungszeiten in der Adventszeit fanden bei den bisherigen und bei vielen neuen Kunden Anklang.

Eine Erfolgsgeschichte sei die Präsent- und Geschenkkorbaktion zu Weihnachten gewesen. Das „Präsentkorbteam“ habe mit vielen kreativen Ideen die große Nachfrage von Firmen, Kommunen, Schulen, Kindergärten und auch Privatleuten zu deren Zufriedenheit erfüllen können.

Deters betonte, dass der Weltladen, dessen Trägerverein die Gewinne aus dem Vertrieb der fair gehandelten Produkte verschiedenen Projekten spendet, nur dank der Mithilfe vieler Ehrenamtlicher geführt werden könne.

Die langjährigen Mitarbeiterinnen im Ladendienst, Ingrid Grieß, Jutta Czeranka und Uschi Hilbers, sie waren seit der Ladeneröffnung im Jahre 1989 aktiv, wurden vom Vorstand unter dem Beifall der Mitglieder geehrt und verabschiedet.

Eine große Hilfe bei der Organisation sei die Unterstützung von 40 Jugendlichen, die sich unter Anleitung von Diana Schmitz am Ladendienst beteiligen und dabei einen guten Einblick in die Aufgaben des Vereins erhalten.

Die Mitgliederversammlung sprach sich dafür aus, weiterhin die bisherigen Projekte im Niger und in Senegal zu unterstützen. Über den internationalen Friedens- und Selbsthilfedienst EIRENE fließen die Spenden und Überschüsse überwiegend den ländlichen Selbsthilfegruppen im Niger zu. (https://eirene.org/projekte/die-wueste-aufhalten-in-niger).

Wie dem vorgelegten Bericht zu entnehmen war, wurde der West-Niger wieder von terroristischen Anschlägen getroffen. Zudem wachse der Druck auf die Projektgemeinden durch Geflüchtete aus Nachbarländern. Daher arbeite EIRENE mit lokalen Friedensinitiativen zusammen.

Seit Projektbeginn nahmen dem Bericht zufolge rund 2000 Personen an Schulungen teil. Weitere 50 Hektar bisher unfruchtbarer Boden wurde wieder nutzbar gemacht. EIRENE habe mit den Schulen sogenannte Übergangsklassen eingerichtet, um den Übergang in weiterführende staatliche Schulen zu ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger neuer Bildungsansatz erfolge mit Aufklärungs- und Gesprächstreffen für Jugendliche zum Thema Radikalisierung, Drogenkonsum und Gewaltfreiheit, um Jugendliche zu schützen und um die friedliche Entwicklung in der Region zu schützen. Die Spenden vom Weltladen Sögel seien ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung der Aufgaben.

Auch nach dem plötzlichen Tod des Projektbetreuers Hermann Kock sollen nach Willen der Versammlung die Projekte im Senegal weitergeführt werden.

Bei den anstehenden Wahlen wurden die 2. Vorsitzende Martina Herbes, die Kassenwartin Claudia Grote und die Schriftführerin Renate Hanekamp ohne Gegenstimmen in ihrem Amt bestätigt.

Text: L. Brand / Foto: K. Brand