SPD Sögel fordert mehr bezahlbaren Wohnraum und stellt Antrag im Gemeinderat
28. September 2022Sögel – Auch in der Gemeinde Sögel ist bezahlbarer Wohnraum kaum noch verfügbar. Junge Erwachsene, Senioren und Familien mit mittlerem oder geringem Einkommen finden nur schwer geeignete und vor allem bezahlbare Wohnungen.
„Darum haben wir im Gemeinderat einen Antrag eingebracht, dass bei der Ausweisung neuer Baugebiete sowie beim Verkauf von gemeindeeigenen Grundstücken in Sögel eine verbindliche Quote für bezahlbaren Wohnraum der Fläche bzw. Wohneinheiten festgeschrieben werden”, erklärt Anno Immenga, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Gemeinderat Sögel.
Was fordern die Sozialdemokraten konkret? „In den ersten drei Jahren der Vermietung verlangt ein Investor eine maximale Kaltmiete pro Quadratmeter, die unter dem aktuellen Mietspiegel Sögels liegen sollte. Außerdem soll die Gemeinde Sögel Grundstücke zukünftig nicht mehr an den Investor verkaufen müssen, der das meiste Geld bietet, sondern an denjenigen, der möglichst viele bezahlbare Wohnungen mit günstigen Mieten schafft”, erläutert Fraktionsvorsitzender Thomas Klaß. SPD-Ratsfrau Christina Zitzer weist auf einen weiteren positiven Effekt von mehr bezahlbarem Wohnraum hin: „Wir sehen darin die Chance, dass in den Wohngebieten künftig mehr unterschiedliche Wohnangebote entstehen, zum Beispiel Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser. Das führt zu einer aus unserer Sicht sinnvollen Durchmischung der Wohngebiete”.
Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum funktioniert auch schon andernorts, beispielsweise in Papenburg. Dort gibt es bereits mehrere Objekte und Investoren, die einen Teil der neu geschaffenen Wohnungen zu günstigen Preisen (z.B. 6 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete) in unterschiedlichen Größen anbieten.
„Wohnen ist ein Menschenrecht. Der Zusammenhalt, die soziale Teilhabe und gleichwertige Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben hängen stark davon ab, dass den Bürgerinnen und Bürgern bezahlbare Wohnungen mit guter Infrastruktur zur Verfügung stehen. Gerade jetzt, in Zeiten stark steigender Preise und Lebenshaltungskosten, müssen wir uns in Sögel darum kümmern, dass es ausreichend und bezahlbaren Wohnraum gibt, auch für Menschen mit niedrigem Einkommen”, fassen die Sögeler Fraktionsmitglieder ihr Anliegen zusammen.
Bei der Gemeinderatssitzung am 29. Juni 2022 fand der SPD-Antrag noch keine Mehrheit. „Wir sind optimistisch, dass die Mehrheit der Ratsmitglieder sich dem Ziel der Schaffung von mehr bezahlbaren Wohnraums in Sögel anschließt und wir im Herbst den evtl. angepassten Antrag im Gemeinderat beschließen können”, so die Einschätzung des Fraktionsvorsitzenden Thomas Klaß (Stand: Mitte Juli).
Text: Silke Helbich
Foto: Anno Immenga