Generalversammlung der kfd Sögel
28. September 2022Im Rahmen eines gemeinsamen Frühstücks konnte die diesjährige Generalversammlung der Sögeler kfd-Frauen wieder im Clemenswerther Hof stattfinden. Gertrud Janssen vom Vorstandsteam begrüßte die ca. 90 Frauen, darunter auch Pater Edmund vom Kapuzinerkloster Clemenswerth sowie Bernd Rickermann und Ludwig Wilkens von der BeLu-Uganda-Hilfe. Sie teilte mit, dass die seit Oktober im Pfarrverbund um Sögel als pastorale Koordinatorin wirkende Maria Thünemann sich bereit erklärt habe, künftig den geistlichen Beistand in der Frauengemeinschaft Sögel zu leisten. Thünemann führte dann auch gleich mit einem geistlichen Impuls in die Veranstaltung ein und verwies dabei auf das Gleichnis in der Heiligen Schrift, wo es heißt: ,Du bist gesegnet, du bist gut‘. „Gesegnet sein, das ist eine Ermutigung, das ist eine Herausforderung und gleichzeitig auch ein Auftrag an uns, für jeden von uns. Gerade in der aktuellen Situation“, sagte sie. Renate Hermühlen vom Leitungsteam verlas die Namen der 21 verstorbenen kfd Frauen der letzten beiden Jahre und sprach ein Gebet für sie. Kassenwartin Maria Büter konnte eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt werden.
Mit ihrem ausführlichen Tätigkeitsbericht, der durch eine Bilderpräsentation untermalt wurde, hielt Gertrud Janssen den Frauen noch einmal die Aktionen der kfd-Gemeinschaft der Jahre 2020 – 2022, die im Rahmen der vorgeschriebenen Corona-Bedingungen stattfinden konnten, vor Augen. Dazu zählten unter anderem Weltgebetstage, Nachteulenandachten, Spendenaktionen für Helping-Hands, die Ukraine-Hilfe oder für die Sögeler Tafel. Auch fand ihrem Bericht zufolge eine Schifffahrt nach Groningen und ein Besuch des Klima-Hauses in Werlte mit anschließendem Spargelessen statt.
Im Mittelpunkt der Versammlung stand ein Vortrag vom Gründer des Vereins BeLu-Uganda-Hilfe e.V., Bernd Rickermann. Mittels eines Filmes und einer Bilderpräsentation stellte er sehr anschaulich und informativ die Arbeit des Vereins vor. „Bei meinem ersten Besuch in Uganda in 2010, bei dem ich ein Brunnenbauprojekt des Wasserverbands Hümmling dokumentiert habe, sah ich zum ersten Mal richtiges Elend. Es gab in dem Ort Kabango weder Strom noch Wasser für 2400 Kinder. Das hat etwas mit mir gemacht, und gemeinsam mit Ludwig Wilkens bin ich im selben Jahr noch einmal nach Afrika gereist.“ Die Schulen, Krankenstationen oder Toiletten seien kaputt und völlig marode gewesen und vor allem die Kinder hätten schweres Leid zu ertragen. Diese erbärmlichen Zustände hätten sie zutiefst erschüttert und dazu bewegt, den Verein BeLu-Ugandahilfe e.V. zu gründen, so Rickermann. Seitdem sammelten sie Geld- und Sachspenden, um mit Partnern aus Deutschland Kindern und Jugendlichen durch den Bau von Kindergärten und Schulen Bildung zu verschaffen oder um Brunnen für sauberes Trinkwasser bauen zu können. „Die Kindersterblichkeit ist dadurch inzwischen um 70 Prozent zurückgegangen“, betonte Rickermann. Den Kindern und Jugendlichen solle mit weiteren spendenfinanzierten Bauten, zum Beispiel mit einer Ausbildungswerkstatt, das Erlernen verschiedener Handwerksberufe ermöglicht werden. Ebenfalls seien Nähstuben für junge Mädchen mit alten Nähmaschinen aus Deutschland eingerichtet worden. „Das erste Gebot der Unterstützung lautet: Hilfe zur Selbsthilfe“, so Rickermann, der auch von der dort beispielhaften Gastfreundschaft berichtete. „Von dem Wenigen, was sie zu essen haben, geben sie uns gerne noch etwas ab, wenn wir dort sind“. Inzwischen seien in Kabango neben Lehrerwohnungen, auch ein Heilcenter mit einer Fotovoltaik-Anlage zur Kühlung der Medikamente sowie ein Brunnensystem zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung fertiggestellt worden. In Kako sei ein handbetriebener Brunnen gebaut und der Bau eines Heimes und einer Schule für behinderte Kinder in Arbeit. „Es gibt noch so viele Aufgaben in Kabango und Kako, und wir sind deswegen auf weitere Spenden angewiesen“, sagte Rickermann abschließend. Die Dosensammlung für die Uganda-Hilfe in Höhe von 515,00 € wurde dem Verein BeLu-Uganda-Hilfe überwiesen.
Bei der Besetzung des kfd-Leitungsteams gab es dann noch einige Veränderungen. So verabschiedete Marion Graf mit herzlichen Dankesworten die seit zehn Jahren im Vorstandsteam tätigen kfd-Frauen Maria Büter und Gertrud Janssen. Ebenfalls aus dem Leitungsteam wurde Petra Wind nach vier Jahren verabschiedet. Mit anhaltendem Applaus bedankte sich die Versammlung bei den scheidenden Frauen für die geleistete ehrenamtliche Arbeit. Da noch keine Nachfolgerinnen gefunden werden konnten, erklärte sich Thea Lange bereit, das verbleibende Leitungsteam um Monika Eveld, Marion Graf und Renate Hermühlen als Beisitzerin zu unterstützen.
Während der Versammlung wurden folgende Frauen aufgrund ihrer 50 bzw. 51-jährigen Treue zum kfd-Verein geehrt:
51 Jahre: Agnes Hömmeke, Johanna Lucks, Maria Möhlenkamp
50 Jahre: Hildegard Albers, Anneliese Arnken, Agnes Engelmann, Ingrid Grieß, Maria Jansen, Marianne Terborg und Ursula Zur Lage
Zum Abschluss sorgten einige Mädchen vom Jugendchor St. Jakobus Sögel unter der Leitung von Dekanatskirchenmusiker Jörg Christian Freese für eine nette musikalische Unterhaltung.
Text/Foto: Gisela Arling