Das Jubiläumskonzert des Sögeler Männerchores Harmonie zum 160-jährigen Bestehen
28. September 2022Sögel – Bei angenehmem Sonnenschein und leichter Brise gipfelten die wochenlangen Vorbereitungen in einer grandiosen Geburtstagsfeier. Der Männerchor hatte eingeladen, sein 160-jähriges Bestehen zu feiern und alle, alle kamen sie auf den vorbereiteten Heimathof nach Sögel. Die festlich geschmückte große Bühne, der Getränkepavillon und die Küche waren um die geschmückten Tische aufgebaut. Die mit Kissen belegten Stühle haben Besucher schnell besetzt.
Die Begrüßungsworte des Liedervaters waren kaum verklungen, da übernahm ein Mann im schwarzen Anzug das Mikrofon und führte gekonnt durch das Programm.
Nach den einleitenden Liedvorträgen des Jubelchores unter wunderschön mitklingender Klavierbegleitung wurde die Bühne auf eine ganz besondere und andere Art belebt. Etwa zwanzig Kindergartenkinder stürmten auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Das seit acht Jahren bestehende Opa-Kind-Singen sollte die Zuschauer mit Singen und Tanzen erfreuen. Aber selbst für erfahrene Pädagogen war es nicht leicht, über diese wuselnde Kinderschar den Überblick zu behalten. Aber dank der Opastimmen und der Töne des Akkordeons aus dem Hintergrund der Bühne und dem mitreißenden Vortanzen der Betreuer und Initiatoren hatte dieses Ensemble das Publikum fest im Griff und nicht nur bei den zuschauenden Eltern wurde vor Stolz oder Rührung eine Träne abgewischt.
Als dann unter tosendem Applaus die Kinder die Bühne verlassen hatten, brachten die Sögeler Jagdhornbläser mit ihren Signalen und Fanfaren eine ganz andere Stimmung ein. Der mächtige Klang der Hörner zog über den Heimathof hin und sicher auch hinaus nach Sögel.
Die Sögeler Trecksackspäler mit ihrer besonderen Weise Menschen durch bekannte Lieder zu unterhalten und zum Mitsingen anzuregen, erfüllte auch an dieser Stelle alle Erwartungen. Und ihre Lieder wurden sicher auch von ihren Gründern in anderen Sphären gehört.
In der Pause und auch während der Vorträge kamen die in der Küche schwitzenden Sängerfrauen mit dem Verkauf von Würstchen und Reibekuchen oft an die Grenze des Machbaren und unsere Freunde im Pavillon waren mit dem Verkauf von Cola, Bier und Wein stark beschäftigt. Niemand musste lange warten und keiner ist verhungert oder verdurstet!
Der Conférencier im schwarzen Anzug outete sich als neuer Sänger und machte mit dringlichen Worten Reklame für den Chor.
Dann kündigte er einen weiteren Höhepunkt an: den Solovortrag des Öhm Wilm, der gekonnt gesungen und mit lang anhaltendem Applaus belohnt wurde.
Mit dem Bild eines zufriedenen Publikums, in das sich die grünen Röcke der Jagdhornbläser genauso mischten wie die silbernen Westen der Jubelsänger und die roten Westen der Trecksackspäler ging dieses Konzert langsam zu Ende. Über allem segelten in schillernden Farben tausendfach die Seifenblasen aus den Dosen, die die Kinder als Dank für ihren Auftritt erhalten hatten.
Nach den Abschieds- und Dankesworten eines sichtlich stolzen und erleichterten Liedervaters und Cheforganisators spielten die Trecksackspäler zum Ausklang so schön, dass das Küchenpersonal vor Freude tanzte und am Pavillon ganze Runden schunkelten.
Als der frühe Helfer am nächsten Morgen zum Saubermachen kam, staunte er nicht schlecht. Fast alles war nach dem Konzert noch aufgeräumt worden. Jetzt wurden die restlichen Utensilien auf die Anhänger verladen, um zuhause an ihren alten Platz gepackt zu werden.
Und die Vormittagssonne schien auf eine abgeschmückte Bühne und einen einsamen Pavillon und eine angenehme Brise wehte über den verlassenen Heimathof.
Text/Foto: Joachim Gehrs