Hümmling – Wissen Sie, was die Nationalmannschaft der Frauen 1989 als Siegprämie erhielt, nachdem sie zum ersten Mal die Europameisterschaft gewann? Ein 40-teiliges Kaffeeservice. Das sieht heute zum Glück anders aus. Sollten die Frauen dieses Jahr bei der EM in England zum neunten Mal den Titel holen, liegt die Gewinnprämie bei 60.000 Euro pro Spielerin. Im Gegensatz zu 2017 (beim Sieg hätte es 37.500 Euro pro Kopf gegeben) ist das eine richtige und vor allem wichtige Steigerung. Dennoch: Im Vergleich zu den Männern ist da noch ganz viel Luft nach oben. Bei der diesjährigen EM der Frauen gibt es von der UEFA 16 Millionen Euro, die Prämie der Männer lag letztes Jahr hingegen bei satten 331 Millionen Euro – ist ja nur noch ein kleiner Unterschied… (Nachzulesen auf der Seite des DFB)

Was damit deutlich wird: Die positive Entwicklung im Frauenfußball bezüglich der Gleichberechtigung geht voran. Gleichberechtigung soll aber nicht nur auf Nationalmannschaftsebene eine Rolle spielen, auch hier im Emsland gibt es genug Mädels, die leidenschaftlich und engagiert Tore schießen können. Nicht zuletzt Thea Farwick, die emsländische Nachwuchssportlerin 2021 geworden ist, zeigt dies. Sie ist Torhüterin bei den B-Juniorinnen des SV Meppen in der Bundesliga und hat schon ihre ersten Länderspiele hinter sich (Nachzulesen in ihrem Spielerinnenprofil beim DFB).

Nicht ganz so hoch spielen die B-Juniorinnen der JSG Breddenberg-H./Börger/Werpeloh, sie fühlen sich diese Saison in der Kreisliga ganz wohl. Die Mädchen der Spielgemeinschaft, bei der auch Spielerinnen aus Sögel und Spahnharrenstätte mitspielen, haben am 28.05.2022 den Kreispokal nach einem spannenden Spiel gegen die Mädchen des SV Union Meppen nach Hause geholt. Ein überragender 4:1 Sieg holte den Pokal auf den Breddenberger Fußballplatz. Erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit fiel das 1:0 – das Erlösungstor. Danach ging es dann ganz schnell. Anstoß zur zweiten Halbzeit und innerhalb kürzester Zeit Anschlusstreffer zwei und drei. Das vierte Tor machte den Sieg perfekt, sodass der Gegentreffer der Meppenerinnen keine Gefahr mehr darstellte.

Nach Abpfiff wurde ordentlich gefeiert.

Neben dem Pokal zeigen die B-Juniorinnen aber auch in ihrer Gruppe starke Leistungen. Nach bisher 12 Spielen haben sie sich ein Torverhältnis von 55 zu 12 erspielt. Lässt sich sehen, oder?

Da an diesem Tag nicht nur die B-Juniorinnen der JSG den Pokalfight antraten, sondern auch die C- und A-Juniorinnen, war in Breddenberg einiges los. Viele Zuschauer*innen feuerten die Mädchen an, es wurde Musik gespielt und als Nervennahrung gab es Pommes und Bratwurst. Fußball ist ja sowieso die schönste Nebensache der Welt, aber mit dieser Unterstützung seitens des Sportvereins und der Zuschauer*innen stieg das Motivationslevel noch einmal mehr.

Je mehr wir also schon die jüngsten weiblichen Fußballprofis unterstützen können, desto stärker kann der Wind Richtung mehr Gleichberechtigung wehen – auf allen Spielebenen!

Text/Foto: Antonia Dopp