Sögel – Am 9. Mai 2022 wäre Louis Grünberg 100 Jahre alt geworden. Er überlebte den Holocaust als einer der beiden jüdischen Bürger, die nach der Befreiung aus dem KZ nach Sögel zurückkehrten. Aus diesem Anlass gestaltete der Verein FORUM Sögel zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Bernhardschule eine würdige Gedenkveranstaltung. Die Schulkinder hatten eine besondere Ehrentafel vorbereitet. Sie beschäftigten sich in mehreren Unterrichtsstunden mit dem Thema „Das Schicksal der jüdischen Bürger Sögels am Beispiel von Louis Grünberg “ und formulierten ihre Gedanken und Wünsche in 11 Beiträgen. Am 9. Mai wurde die Tafel dann am Ort des ehemaligen Wohnhauses der Familie Grünberg „Am Pohlkamp 6“ unter Beteiligung der Schulklasse und vieler Sögeler Bürger aufgestellt. Nach der Begrüßung und Einführung durch den Vorsitzenden des FORUM Sögel e. V., Bernd Eggert, beleuchtete Markus Kohnen als Ratsherr und Mitglied des Arbeitskreises „Jüdisches Leben in Sögel “ die Geschichte und das Schicksal der Familie Grünberg und der anderen jüdischen Familien. Was die Gruppe der Bernhardschule in kreativer Form ausgedrückt habe, sei ein wertvoller Teil wichtiger Erinnerungskultur. Die in Sögel lebende jüngste Tochter von Louis Grünberg, Ruth Grünberg, bedankte sich mit bewegenden Worten bei den Schülerinnen und Schülern, bei der Lehrerin Henrike Sanders und bei den Initiatoren vom FORUM Sögel. Es zeige sich in einer solchen Veranstaltung, dass dem Vergessen der ermordeten Juden immer wieder hör- und sichtbar entgegengewirkt werden müsse. Und da sei diese Veranstaltung ein gutes Beispiel. Vor allen Dingen müsse die Jugend sich die Erinnerungsaufgabe zu eigen machen und stets beibehalten. Emotionaler Höhepunkt war das Aufsteigen vieler bunter Luftballons in den wolkenlosen blauen Himmel. An den Ballons hatten die Schülerinnen und Schüler ihre Grüße und Wünsche für alle die Menschen angehängt, die bedingt durch ihr Schicksal heute nicht an dem Geburtstag teilnehmen konnten. Samtgemeindebürgermeister Frank Klaß erinnerte in seinen Dankesworten ebenfalls daran, dass nun die junge Generation die Aufgabe übernehmen müsse, dass es kein Vergessen dieser Tragödie geben darf. Mit einem besonderen Dank an Hermann Wichmann als Initiator und Organisator des Gedenkens sowie an alle weiteren Beteiligten beendete der Vorsitzende Bernd Eggert die Veranstaltung. Für die Gruppe der Bernhardschule gab es zum Schluss noch eine kleine Überraschung in Form eines frischen Donuts als Dankeschön für ihren kreativen Beitrag.

Text: FORUM Sögel e.V.

Fotos: Anke Möring