Renovierung auf Clemenswerth: Pavillon Clement-August erstrahlt zur Jubiläumsausstellung in neuem Glanz
7. März 2022Sögel – Auf Clemenswerth herrscht wieder einmal rege Bautätigkeit. Seit dem Herbst sind Handwerker im Auftrag des Landkreises mit der Sanierung des Pavillons „Clement-August“ beschäftigt. Rechtzeitig zur Eröffnung der Jubiläumsausstellung zum 50jährigen Bestehen des Emslandmuseums Schloss Clemenswerth im Juli soll der Pavillon in neuem Glanz erstrahlen.
Doch bis zu diesem Termin sind noch einige Arbeiten zu erledigen, wie uns die zuständige Architektin Carina Fischer von der Abteilung Kultur und Untere Denkmalschutzbehörde und der Leiter des Fachbereichs Bildung, Kultur und Sport des Landkreises, Christoph Exeler, erläuterten. Bevor die Maßnahmen, die mit rund 200.000 Euro zu Buche schlagen, beginnen konnten, waren einige wichtige Vorarbeiten erforderlich.
Der Pavillon Clement-August, der seit 1972 die Ausstellungsreihe ForumFormClemenswerth beherbergt, musste zunächst ausgeräumt werden. Dann habe man, so Carina Fischer, Probebohrungen im Fußboden und vorsichtige Abschabungen an den Wänden des letztmalig 1970 renovierten Gebäudes vorgenommen, um zu klären, ob es „erhaltenswerte Unterböden oder verdeckten Wandschmuck“ gibt. Das war nicht der Fall. Die Planung der vielseitigen Arbeiten wurde dem Architekturbüro Hans Kuper aus Dörpen übertragen, während das Fachplanungsbüro Zumsande aus Lehe für die technische Gebäudeausrüstung zuständig ist.
Zu den notwendigen Arbeiten gehört der Austausch der veralteten Elektroleitungen und Heizkörper sowie deren Zuleitungen in den Ausstellungsräumen und Fluren. Eine besondere Herausforderung ist laut dem Direktor des Emslandmuseums, Oliver Fok, die Erneuerung der Leuchtkörper. „Die Beleuchtung der Räume muss so installiert werden, dass weder vom Betrachter noch von anderen Gegenständen wie zum Beispiel die Ränder der Bilderrahmen Schatten auf die Exponate geworfen werden“, erklärt Fok.
Zu den Malerarbeiten gehört neben der Überarbeitung der Wand- und Deckenflächen auch die Aufarbeitung der Innentüren. Besondere Herausforderungen kommen auf den Tischler zu, denn die alten Fenster im Obergeschoss, die eine spezielle Struktur aufweisen, müssen nach dem Ausbau fachgerecht saniert und wieder eingesetzt werden. Der mittlerweile unansehnlich gewordene Teppichboden wird ersetzt. Dem Niveau der Ausstellungen entsprechend, werden im Erdgeschoss gewachste Eichendielen verlegt, während im Obergeschoss ein neuer Sisalboden verlegt wird. Schließlich werden im Eingangsbereich noch die historischen Sandsteinplatten neu verlegt. Zu den technischen Einrichtungen gehört auch ein neues Hängeschienensystem für Exponatpräsentationen an den Wänden. „Wir sind froh, dass wir angesichts der hohen Auslastung der Handwerksbetriebe alle Gewerke zeitnah vergeben konnten“, betonten Christoph Exeler und Carina Fischer.
Museumsdirektor Oliver Fok und Ramona Krons, sie ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und das Eventmanagement auf Clemenswerth, sind froh, dass der Landkreis nach und nach die einzelnen Bauwerke auf dem Schlossgelände saniert. In den letzten zehn Jahren seien die Pavillons Coellen (Museumspädagogik und Ausstellungsräume), Paderborn (Medienraum und Ausstellungsräume), Hildesheim (Besuchertoiletten, kleine Ausstellung) und die Wagenremise (Neue WC-Anlage, Museumspädagogik, Lager) in Angriff genommen worden. Christoph Exeler ergänzte, dass man noch weitere Maßnahmen auf dem seit 1968 kreiseigenen Schlossgelände plane. So sei zum Beispiel die Sanierung der Fenster im Obergeschoss der Klosterkapelle vorgesehen. Nach dem Jubiläum sollen die beiden Wege vom Parkplatz zum Schlossgelände und die Außengastronomie beim Schlosskeller in Angriff genommen werden.
Text/Fotos: LB