Sögel. Die Absage der Weihnachtsmärkte auf Clemenswerth und auf dem Heimathof in Sögel war zunächst ein großer Schock für den Verein „Unsere Welt – Eine Welt Sögel“. Die Verantwortlichen für den Weltladen blickten seinerzeit mit Sorge auf das überquellende Lager mit überwiegend vorweihnachtlichen Produkten, die für die Märkte bestimmt waren und nach den Feiertagen kaum zu verkaufen gewesen wären.

Doch die Sorgenfalten legten sich im Advent von Woche zu Woche. Mit „Neuen Ideen und vielen Aktivitäten“ habe man es geschafft, nicht nur das Warenlager mit den fair gehandelten Produkten abzubauen, sondern neben den treuen Stammkunden  auch noch viele neue Kunden zu gewinnen, freute sich der Vorstand des Vereins, der seit 33 Jahren den Weltladen betreibt. „Durch die große Unterstützung unserer Kunden ist es möglich geworden, neben unseren monatlichen Kosten wie Miete und Strom zusätzlich zu den regemäßigen Zahlungen weitere 2.000 Euro an den christlichen Friedensdienst „Eirene“ für unserer Projekt im Niger zu spenden“, sagte ganz begeistert Kassenwartin Claudia Grote. Das zunächst befürchtete finanzielle Minus bliebe somit dem rein ehrenamtlich geführten Verein „Unsere Welt – Eine Welt Sögel“ und dem Weltladen erspart. Ein weiterer Aspekt sei, dass man durch den zusätzlichen Einkauf, einige Produkte mussten sogar noch nachgeordert werden, die Situation der Produzenten vor Ort ein wenig verbessern konnte. Denn Pandemie bedingt seien deren Absatz und damit die zum Überleben dringend benötigten Einkünfte stark eingebrochen.

Was hat denn nun zu dem guten Verkaufsergebnis geführt? „Sehr viele Kunden sind über den Bericht in der Emszeitung

und unsere Informationen in den sozialen Medien auf unsere Situation aufmerksam geworden“, hieß es seitens des Vorstandes. Man habe über diesen Weg sehr viele neue Kunden für das Angebot des Weltladens begeistern können. Den Satz „Ich wusste gar nicht, wie vielfältig euer Angebot ist“, habe man oft gehört. „Der Renner“ waren nach Auskunft des Vorstandes die von einem Team des Vereins zusammengestellten Präsent- und Geschenkkörbe“. Viele Firmen, Kommunen, Schulen und Kindergärten und auch Private hätten sich die Körbe individuell zusammenstellen lassen, entweder als Geschenk für Geschäftspartner und Freunde oder in vielen Fällen aber auch als „Dankeschön“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestellt. Sehr gut zufrieden war man mit der Resonanz bei der Adventsausstellung im Kloster Ahmsen.

Auch die verlängerten Öffnungszeiten des Weltladens machten sich im wahrsten Sinn des Wortes bezahlt. Das Weltladenteam habe mit Unterstützung der Jugendgruppe neben fair gehandelten Lebensmitteln

vor allem auch Kunsthandwerk, Weihnachtsartikel sowie verschiedenartige Schokoladen verkaufen können. Auch Gutschein waren gefragt. „Wir sind den bisherigen und den neuen unseren Kunden und besonders auch dem gesamten Ladenteam sehr dankbar, dass die letzten Wochen so gut gelaufen sind“, hob Claudia Grote hervor.

Text/Foto: Lambert Brand