Über die Wettkampgruppe in die Feuerwehr gekommen
5. Januar 2022Wie Heinrich Ficker vor 50 Jahren Feuerwehrmann wurde
Spahnharrenstätte – Die Feuerwehr Spahnharrenstätte suchte Anfang der 1970er Jahre junge Leute, um eine komplette Wettkampfgruppe auf die Beine stellen zu können. Dabei kamen Heinrich Ficker und seine Clique ins Spiel. Zusammen mit weiteren Kameraden wurde Ficker für 50 Jahre Feuerwehr geehrt.
Über Teilnahme an den „Hümmling-Wettkämpfen“, so wurde der Leistungsvergleich der Feuerwehren damals bezeichnet, fand Ficker Gefallen an der ehrenamtlichen Tätigkeit. Anlässlich seiner Auszeichnung mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes durch Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff beim Feuerwehrfest erzählte Heinrich Ficker unserer Redaktion von seiner wechselvollen Feuerwehrlaufbahn.
Als er in die Feuerwehr eintrat, war die Ausstattung und Unterbringung mehr als bescheiden, hob der 68-jährige Land- und Forstwirt hervor. Man verfügte lediglich über einen alten VW-Bulli, in dem nur wenige Einsatzkräfte und Ausrüstungsgegenstände mitgenommen werden konnten. Erst mit der Beschaffung eines neuen Löschgruppenfahrzeuges trat 1975 eine wesentliche Besserung ein. Auch das Nomadenleben der von Wilhelm Tholen geleiteten Feuerwehr hatte zunächst ein vorläufiges Ende. „Wir waren nach vielen Wechseln in der alten Molkerei in der Nähe der Kirche unterbracht“, erzählte Ficker. Der Zustand des Gebäudes war so schlecht, dass die Kreisschlauchpflegerei die unsachgemäße Unterbringung der Schläuche bemängelte, wie der Chronik zu entnehmen ist. Durch den Umzug in die umgebaute Viehwaage am Brink wurde es 1975 zwar besser, aber erst ab 1993 verfügte die Feuerwehr über eine bedarfsgerechte Unterbringung in dem Anbau an Lüns Hus. Auch die Ausstattung verbesserte sich zunehmend bis hin zu zwei Löschfahrzeugen und eine gute Geräteausstattung, die der Wehr nun zur Verfügung stehen. Um seine Kenntnisse und Fähigkeiten zu verbessern, besuchte der Erste Hauptfeuerwehrmann auch einen Atemschutzgeräteträger- und einen Sprechfunklehrgang. „Es war eine gute Zeit, die Feuerwehrarbeit hat immer Spaß gemacht“, resümierte Ficker, der mit 63 in die Altersabteilung der Feuerwehr gewechselt ist. Seine Kenntnisse und seine aktive Mitarbeit fanden große Anerkennung, wie seitens der Feuerwehrführung zu hören war.
Auch das Engagement der Feuerwehrleute Hermann Gäken und Harald Will aus der Einsatzabteilung wurde mit dem Niedersächsischen Feuerwehrehrenzeichen in Gold honoriert. Der Kreisfeuerwehrverband Aschendorf-Hümmling zeichnete Arno Will für seine langjährige Führungstätigkeit in der FF Spahnharrenstätte aus. Vorstandsmitglied und Gemeindebrandmeister Heinz Lückenjans heftete ihm die silberne Ehrennadel an den Dienstanzug. Der 58-Jährige berichtete, dass er 1984 nach einem Bauernhausbrand, bei dem er schon „mit angepackt habe“, durch seinen Bruder Harald motiviert wurde in die Wehr einzutreten. Er fand damals bessere Bedingungen vor als Heinrich Ficker. Will wurde schon frühzeitig aufgrund seiner technischen Kenntnisse zum Gerätewart gewählt. Dieses Amt und die Aufgabe des Gruppenführers habe er 20 Jahre ausgeübt, sagte Will. Weitere 10 Jahre habe er die Wehr als stellvertretender Ortsbrandmeister geführt. „Sich für andere einsetzen zu können und an die Kameradschaft teilhaben zu können, seien seine Motivation gewesen, in der Feuerwehr mitzuarbeiten. Er freute sich, so Will, dass mittlerweile sein Sohn Arno in seine Fußstapfen getreten sei und den Stellvertreterposten übernommen habe.
„Wir leben Feuerwehr und sind gut aufgestellt“, sagte Ortsbrandmeister Dieter Steenken zu Beginn des Festes. Man freue sich über ein gutes Einvernehmen auf Samtgemeindeebene. Samtgemeindebürgermeister Frank Klaß, betonte, dass er durch die Polizeiarbeit eine enge Beziehung zu den Feuerwehren habe. Er sagte die weitere Unterstützung zu und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der Bedarfsplan Klararbeit bringe über die angemessene Ausstattung der Feuerwehren. Einen besonderen Dank zollte Klaß den Angehörigen der Feuerwehrleute, die oft auf ihren Partner verzichten müssten. Kreisbrandmeister Dyckhoff zollte die Feuerwehrleuten Respekt, dass sie dank großer Disziplin bislang gut durch die Coronazeit gekommen seien und die angebotene Ausbildungsmöglichkeit genutzt hätten. Gemeindebrandmeister Lückenjans zeigte sich optimistisch, dass die zweifach geimpften Feuerwehrleute bald die sogenannte Booster-Impfung erhalten könnten.
Folgende Mitglieder konnten ihre Beförderungsurkunde entgegennehmen: Markus Backmann (zum Hauptfeuerwehrmann), Günter Goldenstein (Oberfeuerwehrmann), Markus Jansen (Hauptfeuerwehrmann) und Mathias Meyer (Oberfeuerwehrmann)
Text: Lambert Brand
Repro: Lambert Brand/Chronik Feuerwehr
Repro: Lambert Brand/Chronik Feuerwehr