Georg Schmidt leitete 28 Jahre den Kulturkreis Clemenswerth

16. November 2021

Seit 1971 fanden über 1600 Aufführungen statt

Sögel – Die früheren und heutigen Verantwortlichen des vor 50 Jahren gegründeten Kulturkreises Clemenswerth können stolz sein auf ihr ehrenamtliches Engagement für Kultur und Bildung. Das wurde mehrfach in der Feierstunde im Rahmen der Jubiläumsmitgliederversammlung des Vereines betont.

Im Foyer der Aula des Hümmling-Gymnasiums hatten sich nicht nur die Mitglieder des Kulturkreises, sondern auch die bisherigen Vorstände, zahlreiche Gründungsmitglieder und Vertreter von Politik und Verwaltung eingefunden, um das Jubiläum zu würdigen und zu feiern. Vorsitzender Manfred Rojahn hieß besonders die bisherigen Vorstände Georg Schmidt, Wilhelm Goldschmidt, Michael Hevicke, Gerd Gepp und Peter Wittekindt und die Gründungsmitglieder Frauke Schmidt, Heribert Warnking, Adelheid und Hermann Beimesche, Jutta und Walter Czeranka, Fritz Dostmann, Maria und Wilhelm Goldschmidt, Adolf Jelges, Walburga Kohnen und Bernhard Quappen willkommen. Sie wurden mit einer Rose bedacht. In einem persönlichen Rückblick ließ Georg Schmidt, der den Kulturkreis in den ersten 28 Jahren seines Bestehens geleitet hatte, die Gründung und den Aufbau des Vereins Revue passieren. Mit der Einrichtung des Gymnasiums sei eine kulturelle Aufbruchsstimmung einher gegangen, die Gleichgesinnte und die politischen Mandatsträger im Weinkeller des damaligen Hotels Kossen mit der Vereinsgründung besiegelt hätten. Man habe sich über einen großen Zulauf gefreut und mit dem Bau der modernen Aula durch den Landkreis hervorragende Bedingungen vorgefunden.

Multimedial und mit einem eindrucksvollen Datenmaterial blickte der stellvertretend Vorsitzende Dr. Christoph Kronabel auf die 50-jährige Tätigkeit zurück. Er habe die Programmhefte seit 1971 ausgewertet und eine Datenbank aufgebaut, die alle Veranstaltungen mit den jeweiligen Darstellern beinhalte. So habe er festgestellt, dass seit der Spielzeit 1971/1972 mehr als 1.250 Veranstaltungen mit mehr als 1.600 Aufführungen stattgefunden hätten. Kronabel konnte die bekanntesten Darsteller und Autoren der jeweiligen Sparten nennen und die Komödie als beliebtestes Genre identifizieren. Er wies darauf hin, dass alles geleistet worden sei auf rein ehrenamtlicher Basis. Insbesondere die Geschäftsstelle mit treuen Mitarbeiter*innen bildeten seit Jahrzehnten das Rückgrat des Vereins. Einen vielbeachteten Vortrag über den Sinn und Zweck von Kultur und die Bedeutung des Kulturkreises hielt die aus Sögel stammende Theaterwissenschaftlerin und Intendantin Andrea Gronemeyer. Sie selbst sei ein gutes Beispiel, wie die Arbeit des Kulturkreises Früchte getragen habe, betonte Gronemeyer und sagte: „Ich bin ein Kind des Kulturkreises, er hat mein Leben verändert“. Sie berichtete, wie sehr sie ab dem 9. Lebensjahr zunächst durch das starke kulturelle Interesse des Elternhauses inspiriert und dann vom Kulturangebot fasziniert war.

Der Mitbegründer der 1997 gegründeten Stiftung Kulturkreis Clemenswerth, Wilhelm Goldschmidt und der jetzige stellvertretende Vorsitzende Michael Hevicke hoben hervor, dass die finanzielle und ideelle Unterstützung des Kulturkreises der Stiftungszweck sei. Man habe viele kulturbegeisterte Stifter gefunden, deren Spenden das Fundament des Stiftungsstocks bildetet. Landrat Marc André Burgdorf sagte: „Wir sind den Gründern des Kulturkreises sehr dankbar, dass sie mit Herzblut und Power eine anspruchsvolle Kulturarbeit aufgebaut hätten. Dabei müsse man sich nicht hinter größeren Städten wie Osnabrück verstecken. Das Image des ländlichen Raumes für zuziehende Fachkräfte sei auch abhängig von den kulturellen Angeboten. Dankbar zeigten sich auch der Werlter Samtgemeindebürgermeister Ludger Kewe und die in der SG Lathen für die Kulturarbeit zuständige Mitarbeiterin Marion Martina, dass der Kulturkreis auch über Sögel hinaus Veranstaltungen anbiete. Sögels stellvertretender Bürgermeister Günther Wucherpfennig betonte, dass Vorstand und die MitarbeiterInnen des Jubiläumsvereins Kulturarbeit auf hohem Niveau anböten, auf das man stolz sein könne. Mit ihren Musikbeiträgen umrahmten von Chanyang Park und Stefan Pleister die Jubiläumsmitgliederversammlung.

Text/Foto: Lambert Brand

Sowohl der Landkreis Emsland als auch die zum Verbreitungsgebiet gehörenden Kommunen dankten dem Kulturkreis für die kulturelle Bereicherung des hiesigen Raumes. Unser Foto zeigt von links Ludger Kewe, Marion Martina, Manfred Rojahn, Marc-André Burgdorf und. Günter Wucherpfenning.
Mit einer Rose bedankte sich der Kulturkreis bei den Gründern, hier beim langjährigen Vorsitzenden Georg Schmidt.
Einen vielbeachteten Vortrag über Sinn und Zweck von Kultur und die Bedeutung des Kulturkreises hielt die aus Sögel stammende Theaterwissenschaftlerin und Intendantin Andrea Gronemeyer, der Manfred Rojahn einen Blumenstrauß überreichte.

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