Hildegard Müller in Sögel zu Gast im Klostergarten

6. Oktober 2021

„Die Bibel und der Wein“ – Gespräche über Gott und die Welt

Sögel – Bereits zum 5. Mal fand im Klostergarten des Schlosses Clemenswerth die Veranstaltung „Die Bibel und der Wein“ statt, zu der Pater Edmund einmal im Jahr gemeinsam mit Gitta Connemann, CDU-Bundestagsabgeordnete, einlädt. Die Namen der Gäste seien „hochkarätig“. Es stecken Menschen dahinter, die jeder auf seiner besonderen Weise in dieses Gesprächsformat „Die Bibel und der Wein“ passen, so Pater Edmund in seiner Begrüßung. Er erinnert an die Besucher aus den Vorjahren: Julia Klöckner, Bischof Franz-Josef Bode, Annette Schavan und Roland Jahn.

Gitta Connemann begrüßte Hildegard Müller ebenfalls herzlich: „Mit Hildegard Müller haben Pater Edmund und ich heute in Sögel den perfekten Gast. Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie ist heute zu uns gekommen, um mit uns über Gott und die Welt zu sprechen.“ Connemann hob dabei die vielen Aufgaben Müllers hervor: „Neben ihrem herausfordernden Amt engagiert sie sich ehrenamtlich unter anderem im Zentralkomitee der Katholiken, für donum vitae und bei Unicef.“ Erst kürzlich sei Hildegard Müller auch in den Verwaltungsbeirat des „FC Bayern München“ berufen worden.

Bei von Walter Deitermann (Weinhandlung Werlte) kredenzten Weinen sprachen Hildegard Müller und Pater Edmund unter der Moderation von Gitta Connemann  über Glauben in Coronazeiten, Frauen in der Kirche und notwendige Reformen. Im weiteren Verlauf des Gespräches kamen auch die Themen „Autos und E-Mobilität“, „Fußball“ und Vieles mehr zur Sprache.

Dabei werden dem Publikum Sätze von Hildegard Müller in Erinnerung bleiben wie beispielsweise zum Thema „Kirchenaustritte“: „ich freue mich über jeden, der trotz der Krise der Kirche nicht den Rücken kehrt. Denn Glaube bedeutet für mich auch ganz viel Freude. Wir haben entscheidende Jahre vor uns, die ich gerne mitgestalte“.

Angesichts der Tatsache, dass sie die erste Bundestagsabgeordnete war, die eine Elternzeit nach der Geburt ihrer Tochter in Anspruch genommen hat antwortete sie: „Die Gesellschaft muss offen sein für ganz viel Lebensentwürfe. Bestenfalls so, dass jeder Mensch entsprechend seiner Bedürfnisse leben kann und darf!“

Zum Thema Klimaschutz und Mobilität brachte der Satz: „Der engagierteste Standort benötigt Klimaschutz benötigt einen guten Standort; wir müssen in Deutschland den Mut haben, als Vorbild zu gelten!“ alles Gesagte auf einen Punkt. Da gelte es, offen und mit Ideenreichtum voran zu gehen, so Müller. Das habe Deutschland bisher in der Automobilindustrie ausgezeichnet und werde es auch künftig tun. „Wir haben das Auto erfunden; jetzt erfinden wir es neu!“

Aus ihrer Zeit als Staatsministerin unter Angela Merkel berichtete Müller: „Angela Merkel hat eine wunderbare uneitle und beharrende Art, gepaart mit hoher Intelligenz und einem hervorragenden Gedächtnis.“

Emotional wurde Müller zum Thema Krieg und Afghanistan: „Als Abgeordnete hat man zu verantworten, dass Soldaten in den Krieg geschickt werden und deren Leben in Gefahr bringt. Selbst deren Tod steht in Verantwortung der Abgeordneten. Die derzeitige Lage in Afghanistan ist sehr belastend. Wenn ich an die Frauen und Kinder denke, gibt mir das ein ganz bitteres Gefühl.“ Umso wichtiger sei es, dass die Länder der Nato im Umgang mit den Verantwortlichen in Afghanistan an einem Strang ziehen.

Pater Edmund pflichtete ihr bei. „Wir benötigen in unserer Gesellschaft mehr Toleranz und Respekt gegenüber den Mitmenschen. Zuhören und auch mal Nachgeben können sind Werte, die immer seltener anzutreffen sind. Hier muss sich ein Wandel vollziehen.“ Er zog dabei den Heiligen Franziskus als Beispiel heran. „Der innere Reichtum sollte ein größeres Gewicht bekommen, nicht der äußere!“

Gitta Connemann zog am Ende des Gespräches ihr Resümee: „Hildegard Müller hat ein riesengroßes Herz, Mut zur Verantwortung, Rückgrat, Respekt für andere, ist blitzgescheit und dabei auch noch mit rheinischem Humor gesegnet.“ Ebenso dankte sie Pater Edmund für seine herzerwärmende Gastfreundschaft und seine liebevolle Sicht auf die wichtigen Dinge des Lebens. Die Gäste, die trotz eines kurzen Regenschauers sichtlich aufmerksam das Gespräch verfolgten, dankten mit einem anhaltenden Applaus.


Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

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