„Knieptangendag“ in Stavern ohne Prozession
5. Juli 2021Stavern – Seit fast 200 Jahren gibt es in der Hümmlinggemeinde Stavern den „Knieptangendag“. Jedes Jahr im Juni wird dazu eine Messe gefeiert und eine Prozession im Ort durchgeführt. In diesem Jahr konnte aufgrund der Vorgaben, die wegen der Pandemie immer noch Gültigkeit haben, keine Prozession durchgeführt werden.
Zur Geschichte des „Knieptangendags“ gibt es Ausführungen in der Kirchenchronik und im Heimatbuch „Der Hümmling“, dass im Jahre 1929 vom Kath. Kreislehrerverein des Kreises Hümmling herausgebracht wurde.
Demnach sind in der ersten Hälfte des 18ten Jahrhunderts die Ohrwürmer (auf Plattdeutsch als „Knieptangen“ bezeichnet) in Stavern in großer Anzahl aufgetreten und wurden zu einer regelrechten Plage. Die Gemeinde Groß Stavern, damals noch zur Pfarre Sögel gehörend, beschloss daraufhin einen Bettag anzusetzen. Diese Anbetung des Herrn zeigte Wirkung und in den folgenden Jahren wurde der Ort von der „Ohrwurmplage“ befreit.
Seit dieser Zeit wird der „Knieptangendag“ jedes Jahr mit einem Gottesdienst und einer Prozession, die früher durch die Felder rund um Stavern führte und zwischenzeitlich erheblich gekürzt wurde, gefeiert.
In früheren Jahren, als es noch kein Schützenfest und keine Kirmes gab, wurde an dem Tag kräftig gefeiert. In dem Buch aus dem Jahre 1929 steht: „Die jungen Leute versammelten sich auf dem Tangen, wo bei einem Fass Bier unter Spiel und Tanz der Nachmittag verbracht wurde“.
In diesem Jahr wurde die Messe unter Einhaltung der Vorschriften unter freiem Himmel auf dem neu gestalteten Dorfplatz am Glockenturm in Klein Stavern gefeiert.
Text/Foto: Gerd Rode