Ein Buchprojekt über besondere Emsländer

5. Juli 2021

Emsland – Seit über 30 Jahren bin ich Schriftstellerin und oft schon wurde ich gefragt, wie man denn ein Buch schreibt und veröffentlicht. Meine Themen waren in der Vergangenheit sehr unterschiedlich: Hobby- und Gesundheitsbücher, verschiedene Ratgeber, Romane über historische Kriminalfälle… Ich schreibe immer über das, was mich gerade besonders interessiert. Momentan arbeite ich an einem Kinderbuch über den Findling von Hüven und freue mich schon sehr, Ihnen demnächst mehr darüber zu berichten!

Vor einigen Jahren kam mir die Idee, gemeinsam mit Laien aus unserer Region ein Buch über besondere Emsländer zu erarbeiten und jetzt sind so viele mit Begeisterung dabei und freuen sich, ihr „fast“ eigenes Werk in Händen zu halten. Auch „richtige“ Autoren haben sich mittlerweile eingeklinkt, zum Beispiel Ludger Abeln, der ehemalige TV-Moderator; er beschreibt, wie er als kleiner Junge auf dem Milchwagen zu den Kunden mitfahren durfte. Das Buchprojekt hat auch ein tolles Gemeinschaftsgefühl quer durch das ganze Emsland und viele Freundschaften untereinander mit sich gebracht. Meine Intention war: Es sollte für alle Mitwirkenden ein Erfolgserlebnis werden! In verschiedenen Orten fanden Vorbereitungstreffen statt, mittlerweile ist das Projekt ein Selbstläufer geworden und es gibt bereits zwei reich bebilderte Bände mit jeweils über 40 Geschichten unter dem Motto „Zwischenmenschliches, Berührendes, Lustiges, Historisches und Dönkes“!

Gerne habe auch ich mitgemacht. Da ich in Meppen lebe, schrieb ich über unseren Stadtreiniger Falko Wirtz, über George Gambier aus Surinam und seinen Rockpalast und über den Mediziner i. R. Dr. Uwe Bartels, der humorvoll dichtet und ein begeisterter Cello-Spieler ist. „Was Ziegen im alten Schmugglerdorf so treiben“ handelt von der jungen Unternehmerin Loes Hector ‒ von der Idee bis zur Umsetzung die Erfolgsgeschichte einer Selbstständigkeit. Ein Sohn hat aufgeschrieben, wie der Vater als Kind das Kriegsende erlebt hat. Ein Pastor stellt seine Frau und ihr Herzensanliegen, den Bibelgarten, vor. „Schau, was Du kannst und mach was draus“ lautet der Beitrag über die Malerin Christiana Fietze. Auch der Journalist Horst Heinrich Bechtluft ist mit dabei und erzählt von der großen Liebe eines Kürassiers zu einer verheirateten Bauersfrau vor über 200 Jahren. So geht es in den Büchern z. B. um Deutschlands erste ordentliche Professorin für Pädagogik, um einen Friedensgarten und „Opa Stoahl“, der das Bundesverdienstkreuz erhielt. Um ein Affen-Café und seinen Besitzer, den SV Meppen, „Ladies Circle“, „Löwenherz“ und den kürzlich verstorbenen Hansi Brake („Helping Hands“) mit seinem letzten bewegenden Interview. Um eine Kinderbuch-Autorin, den „Schindler des Emslandes“, die Brautzeit vor einem Dreivierteljahrhundert, Kühe, Pferde, Fledermäuse und Bienen. Es geht um einen Familienvater, der vor über 20 Jahren ein Spenderherz erhielt, einen der letzten Heuerlinge, das Leben eines Obdachlosen und um einen Großvater, der einst im Moor den Roten Franz fand. Um einen Bildhauer und Musiker, ein Knopfmuseum und eine Opernsängerin, die Max Raabe ausgebildet hat.

So vielfältig wie das Emsland und seine Bewohner sind auch die insgesamt 85 Geschichten in zwei Bänden, die bei jedem Buchhändler erhältlich sind. Mittlerweile ist der dritte Band in Vorbereitung und zu meiner großen Freude sind dort auch die Mönche von Clemenswerth vertreten! Bei YouTube ist übrigens anlässlich des Harener Lesefestes 2020 unter „Die große Rederei ‒ Marco Strodt-Dieckmann“ ein zehnminütiges Video zu sehen, in dem er „Vertellskes öwer de Müllabfuhr“ von Margret Menke (86) aus Haselünne-Schleper vorträgt und die Bücher vorstellt.

„Emsländer“ ISBN 978-3-9819113-1-2

„…noch mehr Emsländer!“ ISBN 978-3-9819113-2-9

Jeweils großformatige 280 Seiten mit zahlreichen Fotos, 19,90 Euro

Text/Foto: Margret Koers

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