Tag der Diakonin in Sögel

18. Juni 2021

Wie gerecht geht es in der Kirche zu?

Sögel – Seit Jahrzehnten macht sich die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) dafür stark, dass Frauen zu Diakoninnen geweiht werden dürfen. Dieses Anliegen unter dem Motto „Gerecht“ stand nun auch am 29. April, dem Gedenktag der Hl. Katharina von Siena (1347-1380), im Mittelpunkt eines Wortgottesdienstes in der St. Jakobus-Kirche in Sögel. Christa Geerswilken, Katharina Vogel, Thea Jansen und Annette Hilmes vom kfd-Regionalvorstand Hümmling des Dekanats Emsland-Nord stellten zunächst die Stationswege zur Heiligen Katharina von Siena dar. „Ihre Lebensgeschichte ist geprägt von heftigen Widerständen, gegen die sie beharrlich und mit großem Durchhaltevermögen ihren eigenen Weg gegangen ist und sich als Frau deutlich und kritisch zu kirchlichen, politischen und gesellschaftlichen Zuständen geäußert hat“, hieß es dort.  Das vorgetragene  Evangelium mit dem Gleichnis vom Richter und der hartnäckigen Witwe (Lk 18, 1-8), die mit langem Atem auf Gerechtigkeit pocht und sich mutig für ihr Recht einsetzt, wurde anschließend von der  geistlichen Begleiterin Annette Hilmes ausgelegt. Sie sprach dabei von der Notwendigkeit der Gerechtigkeit in der Kirche. Um diese Gerechtigkeit zu erlangen, dafür brauche es ihren Worten nach weiterhin einen langen Atem, große Hartnäckigkeit, Selbstvertrauen und Gottvertrauen. „Zur Gerechtigkeit gehört der Wille zur Veränderung. Bittet nicht um Unterstützung, sondern fordert euer Recht, so wie es die Witwe in dem Gleichnis mutig getan hat. Gott steht auf eurer Seite, nicht auf die Seite derjenigen, die Macht missbrauchen. Gott macht euch groß, denn er will, dass alle Menschen groß sind, dass sie aufrecht und gleich durchs Leben gehen“.  Gemeinsam wurde das  „Katharina-Gebet“ gebetet mit der  Ermutigung an die Frauen,  ihre Talente für die Kirche und Welt einzusetzen und dabei Kritik und Widerstand nicht zu scheuen. Abschließend erinnerten die Frauen in dem Wortgottesdienst an die Abschlusserklärung, die die Katholische Frauengemeinschaft (kfd), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), das Netzwerk Diakonat der Frau und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zum Tag der Diakonin am 29. April 2017 in Stuttgart verabschiedet hatten, wo es u.a. heißt: „Wenn die katholische Kirche in Deutschland glaubwürdig und zukunftsfähig sein will, dann ist es dringend erforderlich, Frauen in die kirchliche Ämterstruktur einzubeziehen und die Diakonatsweihe für Frauen einzuführen.“

Eine anschließende Begegnung mit weiteren Programmpunkten zum „Tag der Diakonin“ fand wegen der Corona-Pandemie nicht statt. Alle Frauen durften am Schluss des Gottesdienstes eine Lilien-Blumenzwiebel als Zeichen der Verbundenheit mit der Heiligen Katharina von Siena  mit nach Hause nehmen.  Renate Hermühlen vom Leitungsteam der kfd Sögel bedankte sich bei den Organisatorinnen des Präsenz-Wortgottesdienstes, die diesen unter strenger Einhaltung der Corona-Auflagen ermöglicht hatten.

Text/Foto: Gisela Arling

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