Einhundert Nistkästen für Meisen in Stavern angebracht
12. April 2021Auf natürlichem Wege gegen den Eichenprozessionsspinner vorgehen.
Stavern – Der Frühling steht vor der Tür und somit ist genau die richtige Zeit, Nistkästen für Meisen, die zu den natürlichen Feinden des Eichenprozessionsspinners zählen, anzubringen. Die Gemeinde Stavern hatte im vergangenen Jahr auf Antrag der UWG-Fraktion im Gemeinderat 100 Nistkästen für Meisen gekauft. Sie wurden mit einem wetterfesten Dach versehen und jetzt im Rahmen eines Arbeitseinsatzes im Ort aufgehängt.
Der Eigenprozessionsspinner hat sich in den vergangenen Jahren rasant ausgebreitet. In der Gemeinde Stavern hat sich diese Entwicklung in den letzten Jahren ebenfalls deutlich gezeigt. An fast an jeder zweiten Eiche, hier besonders an den Alleebäumen, befanden sich die Nester dieser Raupen.
Sie verursachen schwere Schäden an den Bäumen und tragen durch ihre giftigen Härchen zu einer erheblichen Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung bei. Die Brennhaare lösen starke allergische Reaktionen aus, die unter Umständen lebensgefährliche Ausmaße annehmen können.
Um der sich ständig ausbreitende Ansiedlung des Schädlings entgegenzuwirken ist der Einsatz von Biozid ein Mittel. Es hat aber den Nachteil, dass hierdurch auch andere nützliche Insekten und letztendlich die Natur mit angegriffen wird. Zwischenzeitlich haben sich Firmen darauf spezialisiert, die Nester mit entsprechendem Gerät abzusaugen und zu entfernen. Neben den erheblichen Kosten für eine derartige Maßnahme schaffen es die Firmen nicht, alle Aufträge rechtzeitig abzuarbeiten.
Der Einsatz von natürlichen Feinden dieser Raupen ist ein wesentlicher Baustein zur Bekämpfung dieser Plage. Deshalb versucht die Gemeinde mit der Anbringung von zusätzlichen Nistmöglichkeiten die Proportion der heimischen Vogelart zu erhöhen.
Die meisten Mitglieder des örtlichen Gemeinderates hatten sich am ersten Samstag im März zu dem Arbeitseinsatz eingefunden. Die Nistkästen wurden insbesondere an den neuralgischen Stellen wie Kindergarten, Bushaltestellen und Spielplätzen angebracht.
Text/Foto: Gerd Rode