Neuerwerb: Gemälde des jungen Fürstbischofs Clemens August
2. März 2021Bereicherung für Sammlung des Emslandmuseums Schloss Clemenswerth
Sögel – Das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth konnte zu Beginn des Jahres ein Gemälde des jungen Fürstbischofs Clemens August (1700 – 1761) erwerben. Es zeigt den Erbauer von Schloss Clemenswerth im Halbbildnis im Alter von ca. 23 bis 25 Jahren im Bischofsgewand. Der Körper ist leicht nach rechts gewendet, der Kopf nach links mit Blick zum Betrachter. Mit rotem Gewand und Hermelin sowie Kreuz und Ring weist er sich als hoher Würdenträger aus. Der auf der rechten Seite geöffnete Vorhang gibt den Blick auf Architekturelemente frei, die den hohen Stand des Abgebildeten unterstreichen. Bildnisse von Clemens August aus den 1720er Jahren gibt es nicht häufig. Der Maler des 107 (H) x 97 (B) cm großen Gemäldes ist nicht bekannt. Doch die Komposition und Haltung des Dargestellten reiht das Gemälde in die Gruppe jener Bilder ein, die in der Nachfolge des 1723 entstandenen Clemens-August-Portraits von Jan Frans von Douven entstanden sind. „Da Clemens August Schloss Clemenswerth sehr geliebt hat und dort viel Zeit verbrachte, habe ich dem Emslandmuseum das Portrait zum Kauf angeboten“, so Annette Gieling. Museumdirektor Oliver Fok sagt: „Mit dem Gemälde wächst unsere Sammlung nicht nur um ein wertvolles Stück, das uns die Person Clemens August wieder etwas näher bringt, sondern steigert auch die Authentizität des historischen Ortes Schoss Clemenswerth.“ Clemens August ließ die barocke Jagdsternanlage Schloss Clemenswerth in den Jahren 1737 bis 1747 mitten auf dem Hümmling bei Sögel errichten. Er schuf damit im Emsland nicht nur eine mächtige architektonische Spur seines kulturellen Wirkens sondern auch ein Symbol seines Machtanspruches bis an die äußersten Grenzen seiner Territorien. Ebenso wie Bauwerke sind auch Gemälde wie das Portrait von Clemens August Ausdruck von Macht- und Herrschaftsanspruch. Solche Gemälde der Landesherren hingen in den Häusern der Würdenträger, so wie heute der Bundespräsident in den Amtsstuben. Bevor das Gemälde der Öffentlichkeit auf Schloss Clemenswerth präsentiert werden kann, muss es sehr aufwendig restauriert werden.
Text: Ramona Krons Foto: Neuerwerbung Bild CA.jpg © Emslandmuseum Schloss Clemenswerth