Nächstes Projekt der BeLu-Ugandahilfe:

20. Dezember 2020

Kukate-Windpumpen für die Wasserversorgung bauen

Die Planungen der BeLu-Ugandahilfe für die Unterstützung der Menschen in dem afrikanischen Staat gehen auch während der Corona-Krise weiter. Eines der nächsten Projekt soll die Aufstellung von vier Kukate-Windpumpen und zwei kleinerer Windkraftanlagen sein

 

Die BeLu-Vereinsgründer Bernhard Rickermann (Sögel) und Ludwig Wilkens (Lorup) hatten Professor Dr. Horst Crome zu Gast. Er und seine Mitarbeiter vom Verein „Green Desert“ beschäftigen sich schon seit Längerem mit dem Gedanken, wie mit einfacher wartungsarmer Technik die Versorgung mit Wasser und Strom für die Bevölkerung in Entwicklungsländern verbessert werden kann. Ein Prototyp einer derartigen Anlage mit der Bezeichnung KUKATE 34 ist seit etwa zwei Jahren erfolgreich in Lorup in Betrieb und wird dort weiterhin getestet. Der Name „KUKATE“ hat seinen Ursprung in dem gleichnamigen Ort im Wendland, der Standort der ersten stromerzeugenden Windkraftanlage bei den Gorleben-Demonstrationen war. Die Zahl 34 bezieht sich auf den Flügeldurchmesser von 3,4 Metern.

 

„Hilfe zur Selbsthilfe“ ist nicht nur das Motto der BeLu-Ugandahilfe, sondern steht auch im Mittelpunkt der über 30-jährigen Tätigkeit von Professor Crome, der Studierenden und der Arbeitsgemeinschaften an der Bremer Hochschule und des Vereins „Green Desert“. Darum passen nicht nur die ideellen Ziele gut zusammen, sondern auch die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten. Die Menschen in Uganda leiden unter ständiger Wasserknappheit und benötigen dringend eine weitere  Stromversorgung.

Die unter Federführung von Crome konstruierte und modular aufgebaute Windpumpe kann mit handwerklichen Grundkenntnissen und einfachen Werkzeugen und  Maschinen gefertigt werden. Die Baumaterialien sind nach Angaben Cromes weltweit und auch in ärmeren Ländern beschaffbar. Dass ein einfacher gebrauchter Autoreifen, der mit wenigen Hilfsmitteln in eine funktionstüchtige wasserfördernde Membranpumpe verwandelt  und an dem Windrad verwendet werden kann, wurde anhand eines Modells erläutert. Die rund zehn Meter hohe Anlage selber zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer, höchstmögliche Sicherheit und große Leistungsfähigkeit aus. Die Pumpleistung beträgt bei einer Windgeschwindigkeit von sieben Metern pro Sekunde rund 60 Liter in der Minute. Das entspricht einer Förderleistung von 86 000 Litern am Tag.

Um eine wissenschaftliche Grundlage für die weltweite Nutzung der Windkraftanlagen zu schaffen, haben zwei Studierende im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit eine fundierte  „Konstruktionsanleitung“ erstellt, die in dem Gespräch vom Ingenieur Peter Dornieden und seinem Kollegen vorgestellt wurde. Für technische Ausbildungseinrichtungen und  Berufsschulen-Klassen sei der Bau einer Windkraftanlage eine hervorragende Lerngrundlage.

Sobald es die derzeitigen Beschränkungen durch die Corona-Krise es erlaufen, wollen die Vertreter von BeLu, dazu gehört auch Reinhard Gügelmeyer (Berßen) als technischer Berater, zusammen mit Crome und interessierten Ingenieuren und Studierenden das Projekt in Uganda umsetzen. Da der ugandische Erzbischof Cyprian Lwanga aus Kampala bereits ein Grundstück zur Verfügung gestellt hat, bietet es sich an, vier Windpumpe am Victoria-See aufzustellen, um Wasser ins Landesinnere zu pumpen. Das Wasser soll der Bewässerung der landwirtschaftlichen Anbauflächen dienen. Mit den ebenfalls vorgesehenen beiden stromerzeugenden 3-KW-Windrädern kann unter anderem die Frischwassergewinnung forciert werden.

Dankbar zeigten sich der BeLu-Vorstand, dass eine Halle der Firma Willen (Löningen) nicht nur als Lager für technische Geräte, die für Uganda gebraucht werden, dient, sondern auch für vorbereitende Arbeiten genutzt werden kann. Der BeLu-Mitbegründer Bernhard Rickermann war hier langjährig als Meister tätig und ist auch nach Eintritt in das Rentenalter gern gesehener Ratgeber des Unternehmens.

Text: LB / Fotos: LB, Crome

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