Den letzten Tagen mehr Leben geben

20. Dezember 2020

13 neue Hospizhelfer*innen von Sögeler Hospiz und KEB ausgebildet

Sögel – Nach neunmonatiger Kursdauer haben dreizehn Teilnehmende eine Erstqualifikation zum/r ehrenamtlichen Hospizhelfer/in erfolgreich abgeschlossen. Den Zertifikatslehrgang hat der Sögeler Hospizverein mit der Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Aschendorf-Hümmling durchgeführt.

„Wir sind sehr froh, dass mit euch dreizehn neue und gut vorbereitete Hospizhelfer*innen bereit sind, sich auf den Weg mit Schwerkranken und Sterbenden zu machen,“ sagte Michael Strodt, Krankenhausseelsorger und Vorsitzender des Sögeler Hospiz-Vereins bei der Zertifikatsübergabe auf dem Abschlussseminarwochenende im der Katholischen Akademie Stapelfeld. Zusammen mit der Koordinatorin Stefanie Olliges hat Strodt den 110 Unterrichtsstunden umfassenden KEB-Zertifikatskursus geleitet und dabei durch die Katholische Erwachsenenbildung zahlreiche Fachreferenten mit einbezogen.

Neben der persönlichen Auseinandersetzung mit den Themen Krankheit, Sterben und Trauer standen die Bedürfnisse und der Umgang mit dem Sterbenden im Mittelpunkt der Fortbildung. Vor allem hat sich den Teilnehmenden dabei die besondere Bedeutung und Vielschichtigkeit der Kommunikation mit den Sterbenden gezeigt. Rechtliche und religiöse Aspekte, das Thema Bestattung, pflegerische und therapeutische Themen, das Gespräch mit dem Sterbenden und die Berücksichtigung seines familiären Kontextes waren weitere Inhalte wie auch der Besuch der Palliativstation im Hümmling Hospital.

Kerstin Plüster fasst ihre Motivation, sich als Hospizhelferin ausbilden zu lassen, so zusammen: „Als Angehörige, Freunde oder auch als Mitarbeitende in pflegerischen Berufen haben alle Kursteilnehmer bereits erfahren, dass Sterben, Tod und Trauer immer noch sehr im Abseits stattfindet. Betroffene sind häufig alleine mit ihren Sorgen und Ängsten. Der Kurs hat mir noch einmal deutlich werden lassen, wie hilfreich gerade in dieser Phase eine Begleitung von außen für Sterbende, aber auch für Angehörigen sein kann. Wir können dazu beitragen, diesen letzten Tagen des Menschen mehr Leben zu geben“. Den Kursus absolvierte Plüster zusammen mit Kerstin Arents, Nicole Bohlen, Angelika Büter, Antje Christiansen, Michael Eckersley, Hajo Grossmann, Valentina Holm, Rita Krüssel, Christel Lünnemann, Petra Macke, Anke Rieken und Astrid Schweer. Die Teilnehmenden kommen aus den Orten Sögel, Stavern, Börger, Hüven, Werlte, Breddenberg und Spahnharrenstätte.

Deutlich wurde, dass die Bedürfnisse Sterbender umfassend sind und individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Die Erkenntnis, dass jede und jeder die Lösung für seinen letzten Weg in sich trägt, befreie von dem Gedanken, fertige Rezepte und Themenkataloge im Kontakt mit dem Sterbenden vorhalten zu müssen, so die Seminarteilnehmenden. Zeit haben, Zuhören können, Hautkontakt, Ruhe lassen und anwesend sein, seien einige unverzichtbare Stärken der Hospizbegleiter und Zeichen eines wichtigen Motivationsgrundes für diese Tätigkeit, die Bereitschaft zum „Schenken von Liebe und Zeit“.

„Mit Ihrem hier gezeigten Engagement und mit Ihrer Bereitschaft Sterbende zu begleiten, ermöglichen Sie, dass die Würde des Menschen gerade auf seinem letzten Weg zur Geltung kommt und dass das Thema ‚Sterben‘ nicht als Tabu hingenommen werden muss,“ betonte KEB-Leiter Stefan Varel anerkennend nach dem Abschluss der Seminarprüfungen.

Informationen und Kontakt: Sögeler Hospiz, Telefon 05952/968 13 60, www.soegeler-hospiz.de

Text/Foto: KEB Sögel

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