Ahmsen – Wie für viele Unternehmen, Organisation und Privatpersonen sind es auch für die Jugendbildungsstätten schwere Zeiten. Die Corona-Krise setzt den Bildungshäusern zu, die wochenlang behördlich geschlossen waren, noch immer auf Belegung warten und den Normalbetrieb nur in weiter Ferne sehen. Die Folge: Fehlende Einnahmen bei bestehenden Betriebskosten.

Der „Marstall Clemenswerth & Jugendkloster Ahmsen e.V.“ fordert gemeinsam mit anderen ähnlichen Einrichtungen schon länger Hilfen vom Bund und Land, damit die Landschaft der Jugendbildungshäuser nicht vollkommen zusammenbricht. Gleichzeitig schaut der Verein aber in die Zukunft und möchte diese gestalten.

Der Rotary Club Löningen – Hasetal – Haselünne unterstützt das Jugendkloster dabei und das nicht erst seit der Corona-Krise. Schon im letzten Jahr begannen der Club und das Jugendkloster Planungen zu einer großen Kooperation. Im Sommer 2021 sollen auf dem Gelände des Bildungs- und Begegnungshauses Zirkus-Projektwochen mit Schulklassen stattfinden. Schüler/-innen lernen dort unter der Anleitung der Profis artistische Kunststücke und üben ein stärkendes und begeisterndes Zirkusprogramm ein, welches sie dann den Eltern, Freunden und Verwandten vorführen. Das stärkt das Selbstvertrauen, fördert unentdeckte Talente und lässt die jungen Menschen über sich hinauswachsen. Der Zirkus Gerhard Sperlich, der sein Winterquartier in Groß Berßen hat, ist dabei erfahrener Partner. Bereits seit vielen Jahren führen sie deutschlandweit diese Projektarbeit mit Schulen durch. Im nächsten Jahr wird das Event erstmalig auf dem Gelände des Jugendklosters stattfinden.

In einem weiteren Projekt nahm der Rotary Club den Spiele- und Freizeitraum des Bildungshauses in den Blick bzw. vormalige Werkstätten und Lagerräume. Bisher fehlte dem Jugendkloster ein solcher Raum, in dem die Kinder- und Jugendlichen bei schlechtem Wetter ihre Freizeit gestalten können und in dem zukünftig auch Kindergeburtstage aus der Region stattfinden dürfen. Zudem soll der Raum für die Jugend aus dem Dorf nutzbar sein. Im Frühjahr war davon aber noch wenig zu sehen. Mit viel Knowhow und einem großen Netzwerk engagierte sich besonders Heinz Redemann aus Löningen stellvertretend für den Club um die neue Spiele- und Freizeitmöglichkeit. Er organisierte einen Billardtisch, einen Tischkicker, günstiges Baumaterial und entwarf Raumaufteilung und Gestaltung. Ihm ist es zu verdanken, dass der nun fast fertige Raum Gemütlichkeit ausstrahlt, robust gebaut ist und sich wunderbar in die Wagenremise des Klostergeländes einfügt.

Als drittes Projekt unterstützt der Rotary Club nun den Bau eines Niedrigseilgartens und übergaben dafür feierlich einen Scheck i. H. v. 6.000 €. Diese erlebnispädagogische Methode soll im Waldstück des Jugendklosters entstehen, wird in Zukunft als spannendes Element in vielen Bildungsmaßnahmen dienen und kann auch auf Grund der geringen Höhe ohne Sicherung in der Freizeit von Hausgästen und Besuchern genutzt werden. Christian Thien, Hausleiter, zeigte sich sehr dankbar über diese Unterstützung: „Besonders in dieser Zeit tut es gut so starke Hilfe für unsere Vereinsziele zu erfahren und trotz großer wirtschaftlicher Herausforderung das noch junge Haus weiterentwickeln zu können. 2019 sind wir mit dem Jugendkloster gestartet, hatten ein großartiges erstes Jahr und wollen dieses Haus weiter zukunftsfähig als Ort der Bildung und Begegnung für junge Menschen gestalten. Die Corona-Pandemie macht es einem da gerade nicht einfach, aber solche Partner wie der Rotary Club machen uns das möglich.“

Der Rotary Club nutzte die Scheckübergabe für eine Bildungsveranstaltung des Jugendklosters und ließ sich ausführlich das Gelände zeigen, die Geschichte und das aktuelle Konzept erläutern und zeigte sich begeistert. Abschließend resümierte Clemens Große Macke, aktueller Präsident des Rotary Club Löningen – Hasetal – Haselünne: „Das Jugendkloster ist ein toller Ort mit einem wichtigen Auftrag besonders für Kinder- und Jugendliche und einem Konzept, welches Erfolg verspricht. Diese Kooperation bereitet uns viel Freude!“

Text/Foto: Marstall Clemenswerth & Jugendkloster Ahmsen e.V.