Die Schöne und das Biest

1. Mai 2020

Sögel – Klassiker wie Märchen gehören immer noch zu den meistgelesenen Geschichten in jedem Kinderzimmer, deshalb war es wenig verwunderlich, dass die Ränge der Aula des Hümmling-Gymnasiums gut gefüllt waren, als der Kulturkreis Clemenswerth am 11.03.2020 zu „Die Schöne und das Biest“ einlud.

Erfreulicherweise verstand es die Truppe des Landestheaters Castrop-Rauxel den klassischen Stoff mit modernen Elementen so zu vermischen, dass von der eigentlichen Geschichte wenig verändert wurde und sich das junge Publikum trotzdem in den Figuren wiederfand.

Belle ist die jüngste von drei Schwestern, ihr Vater ist aufgrund seiner Arbeit oft außer Haus, doch anstatt sich wie ihre Schwestern im Socialmedia zu vergnügen, liest Belle lieber Bücher und träumt von Abenteuern außerhalb der eigenen vier Wände. Als der Vater nun wieder mal zu einer Geschäftsreise aufbricht, wünschen sich ihre Schwestern die neueste Kosmetik, Schmuck von namenhaften Designern und bitte auch was Schönes zum Anziehen! Belle ist jedoch bescheiden, erst auf Drängen des Vaters wünscht sie sich eine echte Rose.

Der Vater hat jedoch kein Glück auf seiner Reise, vor einem Gewitter findet er Zuflucht in einem verwunschenen Schloss. Als er gestärkt weiterreisen möchte, bricht er im Garten eine Rose ab, denn er erinnert sich an Belles Wunsch. Daraufhin erscheint der erzürnte Hausherr, ein schreckliches Biest, und fordert vom Vater, dass die jüngste Tochter als Tausch für die Rose zu ihm ziehen soll. Der Vater willigt ein und so gelangt Belle zum Biest. Je länger sie mit ihm unter einem Dach lebt, desto freundschaftlicher wird der Umgang mit der Kreatur. Irgendwann träumt Belle jedoch von ihrem Elternhaus und möchte den Vater besuchen, das Biest erfüllt ihr diesen Wunsch. Als Belle vom Besuch zurückkehrt, findet sie das Biest scheinbar leblos vor und gesteht ihm ihre Liebe, woraufhin der Bann von Schloss und Bewohnern abfällt und alles seine wahre Gestalt erhält.

Die Inszenierung von Tankred Schleinschock bietet alles, was das Herz begehrt wie Situationskomik und charismatische Charaktere, die die bekannten Disneylieder ausgezeichnet umgesetzten können. Das Bühnenbild überzeugt durch Pfiffigkeit, modern und clean wird Belles Zuhause dargestellt, durch eine einfache Drehung wird es zum barocken Schloss, welches dunkle Gänge und mehrere Etagen für das Spielvergnügen bietet. Auch die Kostüme des Ensembles regen die Phantasie des Publikums an und sind dabei zeitgemäß, oder auch altertümlich, je nachdem, wo sich Belle gerade befindet.  Das junge Publikum wurde ebenso in den Bann gezogen, wie auch die Erwachsenen. Besonders das Schlosspersonal verstand es, längeren Szenen Tempo zu verleihen und zugleich waren die gesanglichen Einlagen herausragend, sodass der ein oder andere Textfehler nicht störte. Eine herrliche Veranstaltung, die sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Text: Felicitas Ehrhardt

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