„Steh auf und geh“ – Weltgebetstag der Frauen in Sögel

2. April 2020

Sögel – „Ein Gebet wandert über 24 Stunden lang um den Erdball und verbindet Frauen in mehr als 120 Ländern der Welt miteinander. Ich heiße Sie herzlich willkommen zu unserem Gottesdienst anlässlich des Weltgebetstages“. So begrüßte die junge FSJlerin der evangelischen Kirchengemeinde, Dana Fehring, die gut 90 evangelischen und katholischen Frauen in der Markuskirche und teilte weiter mit, dass Frauen aus Simbabwe, einem Land aus dem südlichen Afrika unter dem Motto „Steh auf und geh“ zum diesjährigen Weltgebetstag eingeladen hatten. Simbabwe sei ein Land mit den höchsten Schulden, allein gegen Deutschland seien es 730 Millionen Euro. „Da das Land die Schulden aus eigener Kraft nicht zurückzahlen kann, setzt sich der Weltgebetstag mit einer  Unterschriftenkampagne dafür ein, dass Deutschland auf einen Teil der Schuldenrückzahlung verzichtet. Stattdessen soll das Geld für die Förderung von Frauen- und Gesundheitsprogrammen genutzt werden,“ informierte Fehring die Frauen. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand ein Rollenspiel mit sechs jungen Frauen. Sie hatten Briefe von Frauen aus Simbabwe geschickt bekommen und lasen aus ihnen vor. „Wir erzählen den Christinnen in der ganzen Welt, wie es uns geht. Und wir bitten um ihre Fürbitte. Dann wird alles gut“, hieß es in einem Brief. Die Zuhörer erfuhren von der Notlage der Frauen in Afrika, die unter Unterdrückung, Unterordnung, Unterwerfung, Ausbeutung, und Ausgrenzung leiden. Eine Frau berichtete vom langen Weg und den harten Kampf zur Freiheit, der mit Folterung und Verschleppung einhergegangen sei. „Noch heute leide die Nation unter diesen Verbrechen“. Eine andere Briefschreiberin beklagte die schlechte Arbeitssituation in Simbabwe. „Kaum jemand hat eine feste Arbeitsstelle. Auf dem Land sind viele Frauen allein für die Familien verantwortlich, da die Männer auf der Suche nach Arbeit in die Städte oder zu Bergwerken ziehen“, hieß es. Auch von häuslicher Gewalt war in einem anderen Brief die Rede, viele Kinder hätten ihre Eltern an Aids verloren, es fehle an Schulen und Bildungsangeboten. Der biblische Text des Johannes Evangeliums 5 handelte von der „Heilung eines Gelähmten“ und sollte für die Menschen Vision, Hoffnung und Ansporn sein, um die Kraft Gottes zu spüren, aufzustehen, um etwas zu verändern. In ihrem Schlusswort bedankte sich Ulrike Stephan bei allen, die zum guten Gelingen des Gottesdienstes beigetragen hatten: bei den Vorbeterinnen, bei Frau Töns für die musikalische Begleitung, bei Pastor Voss für die technische Unterstützung und ganz besonders bei den Jugendlichen Dana Fehring und Vanessa Widerspan, die sich in Ahmsen auf den Weltgebetstag vorbereitet und sich mit Katharina Menser, Anna-Maria Völker, Michelle Minderlen und Christina Zitzer in den Gottesdienst eingebracht hatten. Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Frauen zum Verzehr der landestypischen Spezialitäten ins Katharina- von Bora-Haus eingeladen. Ein großes Lob gab es dort für Daniel Neumann, der in Unterstützung von Kerstin Wollberg und deren Sohn Basti wieder leckere Gerichte gezaubert hatte. Bei der Kollekte für die Frauenprojekte waren 460,00 € zusammengekommen, die Pastor Voss auf 500,00 € aufstockte und dem Weltgebetstagskomitee zukommen lässt. Ulrike Stephan erinnerte abschließend noch an die Unterschriftenkampagne „Schulden in Gesundheit umwandeln“ und bedankte sich bei den Frauen für die Unterstützung.

Bildunterschrift: Bereiteten den Weltgebetstag vor, v.li.n.re.: Dana Fehring, Ulrike Stephan, Reinhild Gallus, Maria Markus, Katharina Menser, Anna-Maria Völker, Michelle Minderlen, Christina Zitzer, Vanessa Widerspan, Gisela Arling und Pastor Matthias Voss

Text/Foto: Gisela Arling

Bereiteten den Weltgebetstag vor, v.li.n.re.: Dana Fehring, Ulrike Stephan, Reinhild Gallus, Maria Markus, Katharina Menser, Anna-Maria Völker, Michelle Minderlen, Christina Zitzer, Vanessa Widerspan, Gisela Arling und Pastor Matthias Voss

© 2010 Forum Sögel e. V.
Information | Geschichte | Zukunft