Eisten – Der Kelch und die Hostienschale von Pfarrer Bernhard Tholen (1926-2019) sind zur Kapellengemeinde St. Josef in Eisten zurückgekehrt. Im Rahmen der Jahresmesse für den verstorbenen Geistlichen überreichte Wilhelm Tholen die sakralen Gegenstände seines Onkels an Kapuzinerpater Edmund Kesenheimer und Vertreter der Kapellengemeinde.

Rund 50 Gläubige, darunter auch eine Abordnung des Schützenvereins, nahmen an dem Gottesdienst teil. In seiner Begrüßung wies Pater Edmund vom Kapuzinerkloster auf Schloss Clemenswerth in Sögel auf den besonderen Aspekt der Messe hin. Die Familie Tholen wünsche, dass Kelch und Patene (Hostienschale) von Pfarrer Bernhard Tholen über dessen Tod hinaus in St. Josef ihren Dienst versehen würden. Der Priester, der gebürtig aus Eisten stammt, war am 22. Februar 2019 im Alter von 92 Jahren in Hamburg verstorben. Jetzt begingen Angehörige, Freunde und Bekannte in der Kapelle St. Josef die Jahresmesse des Geistlichen.

Zur Primiz, der ersten Eucharistie als Hauptzelebrant nach seiner Weihe zum Priester, hatte ihm die Kapellengemeinde seines Heimatortes als Erinnerungsgabe im Juli 1954 den Kelch überreicht. Dieser habe Pfarrer Bernhard Tholen auf all seinen priesterlichen Stationen begleitet, sagte dessen Neffe Gerhard Tholen. Stets habe er die Eucharistie mit dem Primizgeschenk aus Eisten gefeiert. Als nach dem Tod seines Onkels die Messgegenstände den Angehörigen überantwortet wurden, sei im Familienkreis schnell beschlossen worden, Kelch und Hostienschale nicht als Archivstück zu verwahren, sondern sie in den Dienst der Kapellengemeinde zu stellen.

In seiner Rede erinnerte Gerhard Tholen auch an die dörfliche Lebenswelt in Eisten zu Anfang und Mitte des vergangenen Jahrhunderts und zeigte biografische Daten seines Onkels auf. Bernhard Tholen wurde am 10. November 1926 geboren. Nach Abitur und Theologiestudium empfing er am 26.Juni 1954 im Osnabrücker Dom die Priesterweihe. Mittelpunkt seines Wirkens sei Hamburg gewesen, wo Pfarrer Tholen unter anderem als Dechant, Stadtjugend- und Frauenseelsorger tätig war.

 „Mit der Rückkehr des Primizgeschenks meines Onkels in die Kapellengemeinde St. Josef schließt sich der Kreis“, sagte Gerhard Tholen. Gleichzeitig gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass Bernhard Tholen nicht der einzige Sohn aus Eisten bleibe, der Priester geworden ist. Vielleicht folge ihm ja jemand nach.

Text/Foto: Klaus Dieckmann