Kolping Karneval in Sögel

15. März 2020

Sögel. „Der Wahnsinn – und immer setzen die noch einen drauf!“, war auch Ingrid Cloppenburg vom Orga-Ausschuss ganz aus dem Häuschen. Nach einem fünfstündigen närrischen Feuerwerk, das es in sich hatte. Auch KKS-Urgestein Schmees sowie Sitzungspräsident Johannes Lake schwebten auf „Wolke Sieben“ nach einem mehr als gelungenen dritten Sitzungsabend der Kolpingkapelle Sögel (KKS) mit der regionalen Politprominenz im Jubiläumsjahr.

Bei seiner KKS-Premiere in der Hümmlinggemeinde ließ sich nicht nur der frisch inthronisierte Landrat, Marc-André Burgdorf, oft zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Besonders wenn sein „untergebener“ Samtgemeindebürgermeister, Günter Wigbers, sein Fett wegbekam. In Sachen Notbremse beim „Schwertransport-Bäume-Halbierungs-Skandal“ aber ging es mit großem Lob in die andere Richtung. Das kam in Form des unvergleichlichen „Hammer-Liedes“ vom Gesangsduos „Rock & Roll“ (Johannes Hanekamp und Tobias Büter). Da „flippte“ der „Emslandboss“ regelgerecht aus und stimmte beim Refrain mit ein: „Immer bist Du der Bestimmer!“. Aber auch Landtagsvize Bernd Busemann, EU-Abgeordneter Jens Gieseke und Bürgermeisterin Irmgard Welling kamen voll auf ihre Kosten.

Nach weltlicher Begrüßung durch Prinz Stephan Schmees und seiner Lieblichkeit Maria folgte ein besonderes ökumenisches Duo. Zum dritten und vierten der fast ausverkauften KKS-Abendende, die wie immer mit Comedy, Tanz und Musik gut gemixt waren, begeisterten erstmalig auf der Bühne vereint die Pastoren Bernd Horstmann und Matthias Voss. Mit einem Schmunzeln ging es zwischen den Konfessionen zum Teil „heiß“ her. Schließlich war man sich aber einig: „Wir kommen alle in den Himmel!“.

Der Turmfalke von St. Jakobus entpuppte sich wieder als der karnevalistische und politische „Bringer“ – ein absolutes Highlight des Abends. In seiner unnachahmlichen Sprachweise analysierte Diakon Burkhard Becker das lokale Geschehen humorvoll rund um den Kirchturm.

Das Jungvolk ist auf dem Vormarsch. ALEMOHA das beste Beispiel. Sie fühlten auf gekonnte Weise der lokalen Wirtschaft „auf den Zahn“ und empfahlen alternative Werbung. Arne Düttmann, Lennard Jansen, Marius Schmees und Hannes Behrends gingen mit den Mitgliedern des Sögeler Wirtschaftsverbands nicht gerade zimperlich um.

Zwischendurch heizte die Kolpingkapelle Sögel unter ihrem unvergleichlichen Dirigenten Hans Hanekamp dem Publikum immer wieder ein. Bei Stücken wie „Cordula Grün“, „Dancing Queen“, „Faust auf Faust“ oder auch „Go West“ und „Echte Fründe“ gab es im Saal kein Halten mehr.

Ohne das unkaputtbare Original und KKS-Urgestein „Bulti“ (Bernhard Bultmann) sowie Raphi (Raphael Schmitz) und Lucki (Jan Lukas Schubert) läuft in Sögel keine Sitzung. Viele lustige Wortspielchen auch nach dem Song „Am Tag als Conny Kramer stab“ a la Bulti waren wieder ein Hochgenuss für die geistige und musikalische Ader.

Frenetische Applausstürme erhielt die junge Tanzgruppe „Barbie Girls“. Mit jetzt zwölf jungen Mädels lieferten sie Power-Dancing par Excellence nach aktueller Popmusik ab. „Da reift der richtige Nachwuchs für das KKS-Tanzballett heran!“, war die einhellige Meinung älteren KKS-Tänzerinnen, die ihrerseits als Ballett auf der Bühne nichts anbrennen ließen. Sie waren eine Augenweide fürs jubelnde Publikum. Besonders bei „Sweet Caroline“ holten sie schweißtreibend alles aus sich heraus.

Das Comedy-Duo „Die dry lustigen zwei“ (Johannes Mielke und Helmut Benten) sangen u.a. nach Grönemeyers „Flugzeuge im Bauch“: „Gib uns Dein Haus zurück“ über die „unverschämten“ Banken.

Ferkel Freddi“ (Luis Hinrichs) und der aus Südamerika zurück „Gonzales“ (Marc-Joel Schmidt) brillierten Öko mäßig mit „Baumwolltaschen“, top Gesang und legendären Gitarrensoli.

Eine komplett neue Art zeigten „La Tem“ auf den Sögeler Karnevalsbrettern. Mit viel Witz und Requisiten imponierte das ungleiche Gespann aus Christian Temmen und Marius Langen mit Spielwitz und Humor.

Die acht A-Capella-Sänger von „Leicht und Cross“ unter der musikalischen Leitung von Josef Buitmann zelebrierten Songs wie „Gefangen in einem anderen Körper“ und beeindruckten zu guter Letzt mit einem „Nasenkonzert“.

Text/Foto: Klaus Hüsing

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