Sögel – In den 1970er Jahren rückte das Leben unserer Vorfahren stärker ins Bewusstsein der Menschen. Die KFD Sögel unter Frau Feldmann befasste sich in einem Theaterstück (Ut olde Tied) mit dieser Thematik, gleichzeitig wurden traditionelle norddeutsche Tänze eingeübt. Das war sozusagen die Geburts-stunde der heutigen Tanzgruppe.

Nach intensiven Übungsstunden folgte der erste Auftritt beim Pfarrgemeindefest 1979. Die Zahl der Aktiven nahm stetig zu und schnell hatte es sich herum-gesprochen, dass es in Sögel eine Tanzgruppe gab – eine der wenigen zu der Zeit. So kam es verstärkt zu Anfragen für Auftritte, wie z.B. bei Schützenfesten, Vereins-/Dorffesten, Märkten, Erntedank, Maifeiern, Messen, Tanzgruppentreffen, Seniorenheimen usw.

Aber auch außerhalb Niedersachsens, wie in Bad Mergentheim (Tagung des Deutschordens, Kurfürst Clemens August)), zur 40-Jahrfeier der Bundesrepublik in Bonn 1989, zur Touristikmesse in Essen/Ruhr und auch in den Partner-gemeinden Norg und Burgeis/Südtirol – letzteres auf Initiative des damaligen Vereinsvorsitzenden Franz Bahlmann – trat die Tanzgruppe auf.

1983 trat man dem neu gegründeten Heimatverein bei und kann seitdem auf eine gute Zusammenarbeit zurückblicken. Mit dem 250-jährigen Jubiläum von Schloss Clemenswerth 1987 schlug man ein weiteres Tanzkapitel auf: Die Gruppe bekam zu diesem Anlass Rokoko-Kostüme – nach historischen Vorlagen und aus wertvollen Stoffen, die von Sögeler Frauen genäht wurden. Für die Gruppe hieß das, Tänze aus jener Zeit wie Menuette, Ronden usw. einzustudieren. Auftritte in dieser Tracht finden heute noch bei allen Veranstaltungen großen Anklang, weil sie nur von wenigen Gruppen gezeigt werden.

Seit 1998 ist die Gruppe ohne Unterbrechung beim Tag der Niedersachsen bzw. beim Landestrachtenfest als Teilnehmer vertreten und hat den Namen Sögel in ganz Niedersachsen noch bekannter gemacht. Höhepunkte in der 40-jährigen Geschichte waren ohne Zweifel die Fernseh-auftritte – zum einen die Livesendung ‚Tandem‘ vom ZDF auf Clemenswerth sowie ‚Die aktuelle Schaubude‘ vom NDR. Außerdem war die Gruppe bei Film-aufnahmen über das Schloss bzw. das Emsland dabei.

Einladungen zu den verschiedensten Tanzfesten in Tschechien, Italien, Griechen-land, Spanien und sogar in Australien konnten leider nicht wahrgenommen werden und auch die jahrelange Bewerbung für die Teilnahme am Münchner Oktoberfestumzug war leider vergebens. In der langen Zeit wurden unterschiedlichste Tänze/Tanzformen einstudiert. Waren es anfangs lediglich norddeutsche Tänze, kamen später Volkstänze aus Europa und aus Übersee sowie aus der Zeit des Barocks hinzu. Vor allem Tänze aus Israel gehören zum Repertoire – insgesamt sind es über 160. In letzter Zeit standen vorwiegend moderne Tanzformen nach Rock’n Roll-/Popmusik auf dem Trainingsprogramm. Besonders der aus den USA kommende Line-Dance gehört inzwischen zum festen Bestandteil.

Die Tanzgruppe verfügt derzeit über 8 verschiedene Tanzkostüme/Trachten, um die Tänze in entsprechendem Outfit aufzuführen. Seit über 35 Jahren leitet Klaus Kulkmann die Tanzgruppe. Übungsräume waren der Saal bei Lucky, das Jugendheim Jakobus, das Heimathaus und seit fast 30 Jahren die Orientierungsstufe bzw. Oberschule. Frau Feldmann lebt übrigens heute im Wohnpark des DRK, dort feierte sie in diesem Jahr ihren 96sten Geburtstag.

Besonderer Dank gebührt den Partnerinnen, die es uns Gruppenmitgliedern ermöglicht haben, dieses Hobby über so lange Zeit ausüben zu können. Abschließend bleibt zu sagen, dass die Tanzgruppe auch in den nächsten Jahren zur Bereicherung des kulturellen Angebots in Sögel und darüber hinaus beitragen möchte.

Text/Foto: Tanzgruppe