Werpeloher prämieren Erntewagen

28. November 2019

Werpeloh – Die Jugendlichen der Gemeinde Werpeloh trotzten am vergangenen Sonntag dem anhaltenden Dauerregen und präsentierten beim Festumzug zum Erntedankfest ihre selbst gebauten Erntewagen.Bereits eine Woche zuvor begannen die Jugendlichen, sich auf das Erntedankfest vorzubereiten. Zwischen den Ortsteilen, den sogenannten „Hauks“, herrscht in diesen Tagen ein regelrechter Konkurrenzkampf. Die „Hauks“ namens „Sudhauk“, „Stadtger“, „Middelsten Riegen“ und „An der Wende“ bauen sieben Tage lang ihre Erntewagen zu einem bestimmten Thema. Der schönste Wagen wird nach dem Umzug prämiert.
Der Auftakt der Festtage begann bereits am Samstagabend mit einem Gottesdienst durch Pater Andrews und dem daran anschließenden Ernteball. Am Sonntag folgte nach der Andacht mit Diakon Michael Musolf der Festumzug. „Wir können alle sehr stolz sein, dass wir auch in diesem Jahr gemeinsam das Erntedankfest feiern können“, sagte Lena Bowen, Vorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung in Werpeloh. Ein Jahr lang habe die Landjugend dafür gekämpft, das Erntedankfest aufrecht zu erhalten. „Jede einzelne Person trägt einen wichtigen Teil zu diesem Fest bei“, so Bowen. Einen besonderen Dank richtete sie an die Wagenbauerinnen und Wagenbauer: „Ohne den Festumzug und die dazugehörigen Erntewagen wäre das Erntedankfest in Werpeloh nicht das, was es ausmacht.“ Dem pflichtete auch Bürgermeister Hans Geerswilken (CDU) bei: „Viele Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Oldies haben sich in dieser Woche getroffen und mit viel Engagement und Spaß aufwändig gestaltete Erntewagen fertig gestellt. Dabei ist es besonders schön, dass sogar Hauk übergreifend an den Wagen gearbeitet wurde.“ Wo zu wenig Jugendliche waren, hätten Jugendliche aus anderen Hauks ausgeholfen. „Dies stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl in unserer Gemeinde noch mehr“, freute sich Geerswilken. Mit Blick auf die Bedeutung des Erntedankfestes sei die Ernte in diesem Jahr trotz des heißen und trockenen Sommers in der Region noch annehmbar gewesen. „Die deutsche Landwirtschaft erzeugt qualitativ hochwertige, sichere und gesunde Nahrungsmittel“, so der Bürgermeister. Deshalb sei es aus seiner Sicht nicht gerechtfertigt, dass auch landwirtschaftliche Betriebe in der Debatte um den Klimawandel zu Sündenböcken abgestempelt würden. Die Qualifikationen der heutigen Landwirte seien laut Geerswilken mittlerweile genau so groß wie in einem leitenden Job eines Industriebetriebes. Es sei wichtig, dass die landwirtschaftlichen Betriebe die Vebraucherinnen und Verbraucher noch besser über den Anbau und die Herstellung unserer Nahrungsmittel aufklärten. „Überall aber sind wir darauf angewiesen, dass der Wettergott uns unterstützt. So viel wir auch an Einsatz bringen, ohne Hilfe von oben kommen wir nicht zurecht. Deshalb gibt es viele gute Gründe, am Erntedankfest dankbar zu sein und zu feiern“, schloss Geerswilken ab.
Nach dem Umzug folgte die Siegerehrung mit anschließendem „Tanz unter der Erntekrone“. Als „Sieger der Herzen“ erkor die Jury den Wagen der „Stadt-Oldies“ aus, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feierten. Den ersten Platz belegte der Titelverteidiger „Sudhauk“ mit seinem Hühnerstall-Wagen. Den zweiten Platz erlangte der Hauk „Middelsten Riegen“ mit seinem Dorfladen-Wagen. Dritter auf der Rangliste war der Hauk „Stadtger“ mit seinem „Pferd und Pflug“-Wagen und der vierte Platz ging an den „Fridays for future“-Wagen des Hauks „An der Wende“.

Text/Foto: Marina Heller

Den zweiten Platz erlangte der Hauk „Middelsten Riegen“ mit seinem Dorfladen-Wagen. Foto: Marina Heller
Der vierte Platz ging an den „Fridays for future“-Wagen des Hauks „An der Wende“. Foto: Marina Heller
Der „Pferd und Pflug“-Wagen des Hauks „Stadtger“ erhielt den dritten Platz. Foto: Marina Heller
Der Hauk „Sudhauk“ belegte mit seinem Hühnerstall-Wagen den ersten Platz beim Werpeloher Erntedankfest. Foto: Marina Heller
Die „Stadt-Oldies“ feierten in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Foto: Marina Heller
Die Kolonne des Werpeloher Erntedankfestumzuges führte den ganzen Nachmittag quer durch die Hümmlinggemeinde. Foto: Marina Heller

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