Sögel zeigt seine kulturelle Vielfalt
28. November 2019Sögel – In Sögel leben Menschen aus mehr als 40 Nationen
vereint. Aus diesem Anlass hat die Gemeinde nun das vierte „Fest der Kulturen“
gefeiert.
Der interkulturelle Zusammenhalt machte sich gleich zu Beginn des Festes
bemerkbar. Die Initiatorin Helene Kurka kam mit Menschen unterschiedlichster
Herkunft auf die Bühne, die alle Gäste jeweils in ihrer Muttersprache
begrüßten. „Sögel ist ein Ort der Vielfalt, in dem die Integration und das
Zusammenleben verschiedenster Kulturen wunderbar funktionieren“, sagte Gerd
Gerdes, Vorstandsmitglied des Kolping Bildungswerkes im Diözesanverband
Osnabrück e.V. Dies sei den vielen Institutionen und Ehrenamtlichen zu
verdanken, die sich bemühen, das Integrationsziel zu erreichen. Bürgermeisterin
Irmgard Welling (CDU) freute sich über das beeindruckende Bild, welches sich
ihr von der Bühne aus bot. Sie dankte den Veranstaltern und Unterstützern des
Festes. Als Vertreterin des Landkreises Emsland richtete Ulrike Otten von der
Fachstelle Integration Grußworte an die Gäste. „Passend zum Auftakt der
deutschlandweiten interkulturellen Woche befindet sich das Fest der Kulturen in
bester Gesellschaft“, sagte Otten. Die interkulturelle Woche steht unter dem
Motto „Zusammen leben, zusammen wachsen“. „Das Motto beschreibt eine besondere
Doppeldeutigkeit, einerseits das engere Zusammenrücken und Bilden einer
Gemeinschaft, andererseits das gemeinsame Wachsen in und durch Vielfalt“, so
Otten. Sie erinnerte an die integrativen Herausforderungen, denen sich der
Landkreis Emsland im Bereich der Infrastruktur und in Bezug auf das
Zusammenwachsen bereits stellen musste: „Der Landkreis Emsland hat 37.000
Flüchtlinge nach dem zweiten Weltkrieg, 500 vietnamesische Boatpeople Anfang
der 80er Jahre und rund 22.000 Aussiedler Ende der 80er bis Mitte der 90er
Jahre aufgenommen und integriert.“ Darüber hinaus sei aktuell die Integration
der aus dem Nahen Osten und aus Afrika Geflüchteten ein zentrales und
vorrangiges Handlungsfeld des Landkreises. Die zum 01. September 2016
eingerichtete Fachstelle Integration habe es sich zum Ziel gesetzt, eine
gesellschaftliche Integration in Richtung eines selbstbestimmten Lebens im
Emsland ohne staatliche Transferleistungen zu ermöglichen. „Jedoch geschieht
Integration immer vor Ort. Das heutige Fest zeigt, wie bunt und vielfältig die
Gesellschaft in Sögel ist und wie besonders jede und jeder Einzelne sich
einbringen kann“, freute sich Otten.
Die Veranstaltung bot ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, durch das die
23-jährige Syrerin Reham Babelli führte. Auf der Bühne fanden am Nachmittag Auftritte
der Tanzgruppe des Heimatvereins Sögel, der ungarischen Kindertanzgruppe, der
orientalischen Tanzgruppe „Samirah“, der Frauentanzgruppe „Russische Welle“
gemeinsam mit dem russischen Chor „Quelle“, der rumänischen Kindertanzgruppe
der Bernhardschule Sögel und der Tanzgruppe „Barbie Girls“ vom Sögeler
Karnevalsverein statt. Eine Kindergruppe des Familienzentrums Sankt Jakobus
führte das Theaterstück „Frederik“ auf. Für musikalische Unterhaltung sorgten
Luis Hinrichs sowie Laura Sauer begleitet von Jan Hart und Peter Völker. Die
kulinarische Meile lud ein, sich durch Spezialitäten aus dem Irak, Russland,
Afghanistan, Deutschland, Syrien, Rumänien, Ungarn, Polen und China zu
probieren. Für die Kinder boten die Mitarbeiter des Kolping
Jugendmigrationsdienstes Kinderschminken an und die Gruppenleiter der
Katholischen Jugend Sögel hatten eine Spielemeile aufgebaut. Der Kreissportbund
stellte hierfür eine Kletterwand zur Verfügung. Weiterhin informierten das
Bildungszentrum A+W und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International
über ihre Einrichtungen.
Text/Foto: Marina Heller