Rohstoffexpedition im Klassenzimmer der Oberschule Sögel
28. November 2019Sögel – „Woher kommen unsere Rohstoffe und wie werden sie abgebaut?“Das war das Thema der Germanwatch Rohstoffwochen, die der erfahrene Umweltpädagoge Holger Voigt von Geoscopia in den weiterführenden Schulen der Energieregion Hümmling durchführte.
Mit Hilfe von Livesatellitenbildern der Erde wurden so auch in den Klassen 9 der Oberschule Sögel Bilder vom Rohstoffabbau von Lithium und Gold in Südamerika oder auch vom Braunkohletagebau in Deutschland gezeigt. Beeindruckt hat die Schüler insbesondere auch die Regenwaldabholzung in Südamerika. Deutlich wurde, dass ein Großteil der Abholzung auf den Sojaanbau für Viehfutter zurückzuführen ist. „Durch unseren gestiegenen Fleischkonsum haben die Brandrodungen in den letzten 10 Jahren sehr stark zugenommen“, erklärte Voigt, was für die Schüler dann an älteren Vergleichsaufnahmen zu sehen war. Welche Bedeutung die Ressource Wasser hat, wurde am Beispiel des Tschadsees in Afrika deutlich. Dieser afrikanische See ist in den letzten 20 Jahren stark geschrumpft. Viele Menschen in dieser Gegend sind bereits umgesiedelt, um an verfügbares Wasser zu gelangen. Wenn der See weiter schrumpft, werden die Menschen in wasserreichere Gegenden und möglicherweise nach Europa fliehen – mit den bekannten Folgen.
Mit den Livesatellitenbildern können Rohstoff- und Klimabeobachtungen direkt ins Klassenzimmer gebracht werden. Der Vergleich mit Archivaufnahmen und Grafiken macht die globalen, ökologischen und sozialen Folgen von Rohstoffabbau, -transport, -verarbeitung, -nutzung und -entsorgung deutlich.
Gemeinsam erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler Handlungsoptionen, wie sie aktiv im privaten und schulischen Umfeld ihren sozialen und ökologischen Fußabdruck verringern können.
„Vielen Schülern sind die Zusammenhänge noch nicht bewusst. Daher ist es wichtig, dass Geoscopia mit den Satellitenaufnahmen im Klassenzimmer im direkten Dialog mit den Schülern die Bilder live zeigt und die Schüler die Aufnahmen beschreiben und die Folgen unseres Konsums erkennen können. Nur so können sie lernen, sparsamer und achtsamer mit den Ressourcen umzugehen und das Klima zu schützen“, findet die Klimaschutzmanagerin der Energieregion Hümmling Kathrin Klaffke, die diese Projektwoche für die Schulen organisiert hat.
Text /Foto: Energieregion Hümmling