Schüler der Oberschule Sögel beschäftigen sich intensiv mit jüdischer Religion und Kultur

7. Oktober 2019

Projekt „Judentum begreifen“

 Sögel – Für das Projekt „Judentum begreifen“ hatten Birgit Büter und Tobias Hilbrath vom schulpastoralen Team der Oberschule Sögel  Inessa Goldmann und  Alexander Ginsburgh von der jüdischen Gemeinde Osnabrück sowie den Projektleiter der Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit, Aloys Lögering,   eingeladen, um die 9-Klässler  über das Judentum zu informieren. „Viele Menschen kennen  heute im Alltag  keine Juden mehr und haben nur über die Medien von ihnen  als Opfer des Nationalsozialismus gehört“, sagte Lögering. Zum Einstieg wurde den Schülern ein Film gezeigt über die Geschichte und Allgemeines zum Judentum, wie zum Beispiel den Sabbat, den Ruhetag der Juden.  Das Projektteam aus Osnabrück  hatte   beeindruckendes Anschauungsmaterial  mit in die Schule gebracht, das auf zwei Tischen im Klassenraum verteilt wurde.  So erfuhren die Schüler von der  Bedeutung der rituellen Gegenstände:  Thorarolle, Tallit, Kippa, Tefillin, Widderhorn,  oder Pergament. „Die Thorarolle ist die jüdische Bibel und darf nicht mit den bloßen Händen berührt werden. Ausgerollt ist sie 56 Meter lang“, hieß es. Zum ersten Mal sahen die Schüler auch Kerzenständer, die zu jüdischen Festen und in der Synagoge erleuchten und  als Chanukka -Leuchter und Menora  bezeichnet werden.  Ein Schüler durfte sich so ankleiden, wie ein jüdischer Mann beim Gebet aussieht. Er zog einen Gebetsmantel, der im Jüdischen als Tallit bezeichnet wird, an und ihm wurde  eine Kippa auf den Kopf gesetzt. Ebenfalls wurde ihm ein Gebetsgürtel, genannt Tefillin, umgelegt. Andere Schüler  und auch Lehrerin Birgit Büter  versuchten indes, in das Widderhorn zu blasen, was sich als gar nicht so einfach erwies.

In  einem Workshop lernten die Schüler zudem, wie jüdische Feste gefeiert werden.  In der Schulküche wurde koscher gekocht und gebacken. Auch die dort hergestellten jüdischen Leckerbissen durften dann gemeinsam verzehrt werden. In einem weiteren Workshop wurde den Schülern gezeigt, wie ihr Name auf  hebräisch geschrieben wird.

In einem Abschlussgespräch gab es von den Schülern ein sehr positives Feedback. „Wir haben gelernt, dass Juden überall auf der Welt sind und auch deutsche Mitbürger quasi unsere Nachbarn sind. Bei dem Projekt haben wir durch Fühlen, Riechen und Schmecken  die Alltagsgebräuche der Juden kennen und verstehen gelernt“, so eine Schülerin.. Zum Projektabschluss fand eine Woche später noch eine Fahrt mit den Schülern zur Synagoge nach Osnabrück statt, teilte Lehrer Hilbrath mit. Schulleiterin Maria Lau bedankte sich bei den Projektleitern für das für die Schüler „sehr interessante und lehrreiche Projekt“.

Text/Foto: Gisela Arling

 

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