Verstärkung für das emsländische Wohnberaternetzwerk
1. August 2019Sögel/Meppen – Zukunftsorientiert Wohnen. Unter diesem Motto ließen sich in den vergangenen Monaten 17 Kursteilnehmer*innen aus dem gesamten Emsland in Meppen zum/r ehrenamtlichen Wohnberaterin ausbilden. Nun nahmen Sie die Teilnahmebescheinigungen in einer kleinen Feierstunde entgegen.
In den vergangenen Monaten haben die 17 „frisch gebackenen“ Wohnberater*innen in über 50 Stunden Theorie und Praxis viele Kenntnisse über Möglichkeiten von Wohnanpassungsmaßnahmen, Hilfsmittel, alternative Wohnformen und Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen erhalten.
Diese Kenntnisse wollen Sie nun an alle Altersgruppen mit und ohne Einschränkung weitergeben. Denn diese unterschiedlichen Gruppen haben spezielle Anforderungen an die eigene Wohnung und das Wohnumfeld. Themen in der Wohnberatung können sein, den Wohnraum entsprechend anzupassen, indem Türen verbreitert, Bäder barrierefrei gestaltet und Hilfsmittel wie Haltegriffe, Treppen- oder Hublifte eingesetzt werden. Hinzu kommen die entsprechende Gestaltung des Wohnumfeldes, also beispielsweise Zugang zu Haus oder Wohnung, die Beratung zu Kosten und Fördermöglichkeiten der notwendigen Maßnahmen und worauf bei Neubau /Umbau / Neuanschaffungen grundsätzlich geachtet werden sollte.
Es gibt viele Möglichkeiten, auf Problemfelder des Wohnumfelds zu reagieren. Die Wohnberater*innen kommen bei Bedarf in die Wohnung / in das Haus und geben Hinweise, wie die Bewohner*innen möglichst bequem und sicher in den eigenen vier Wänden leben können.
Aus den Händen von Dr. Sigrid Kraujuttis, Dezernentin beim Landkreis Emsland , Björn Kemeter, Referatsleiter im niedersächsischen Sozialministerium, sowie Annette Brümmer vom Niedersachsenbüro Neues Wohnen im Alter, nahmen die Wohnberater*innen ihre Teilnahmebescheinigungen entgegen.
„Bürger*innen und Kommunen müssen den Blick in die Zukunft wagen und sich fragen, was sie selbst im Kontext des Alter(n)s tun können, betonte Dr. Krajuttis“ Aber auch was Kommunen leisten können und wie das Bewusstsein in der Öffentlichkeit geschaffen werden kann, sich in den „besten Jahren“ mit der Zukunft auseinandersetzen bzw. über eine Anpassung der Wohnfläche, des Gartens und über spätere Wohnformen nachzudenken.
Dazu gibt es bereits seit 2010 die Anlaufstelle zur Wohnberatung im Emsland mit dem Ziel, Menschen zu beraten, damit sie solange es geht zu Hause wohnen können. Viele Punkte für ein komfortables Wohnen sind in einem Kurztest Wohnberatung zusammengefasst, mit dem die vertraute Wohnsituation kritisch betrachtet und beurteilt werden kann. Dieser Test ist in der Anlaufstelle zur Wohnberatung (Seniorenstützpunkt Landkreis Emsland SPN) oder im Internet unter www.emsland.de (=> Leben und Freizeit => Soziales => Senioren) erhältlich. Er bildet eine gute Grundlage, um möglichen Handlungsbedarf aufzuzeigen.
Björn Kemeter ergänzte, dass auch junge Menschen schick und modern wohnen möchten. Hier gilt es, zukunftsorientiert eine spätere Barrierearmut in die Planungen einzubeziehen. Familien bzw. Alleinstehende mit Kindern wollen „kinderwagenfreundlich“ wohnen, damit steht bei dieser Zielgruppe Erleichterung im Vordergrund. Denn wer schon in jungen Jahren kinderwagenfreundlich wohnt, lebt im Alter komfortabel. Bürgerinnen und Bürger um die 50 Jahre haben Modernisierungsbedarf und wünschen sich Komfort und Barrierefreiheit ohne pflegerische Optik. Und Seniorinnen und Senioren ohne Pflegebedarf haben ein großes Sicherheitsbedürfnis und wünschen sich, lange ein selbstständiges Leben führen zu können sowie Barrierefreiheit, die Bequemlichkeit bietet. Hier geht es vor allem darum, mit guten Lösungen und Anpassungen die Wohnsituation zu verbessern bzw. die Lebensqualität zu steigern.
Mit den Worten „wir freuen uns jetzt auf unsere Einsätze“ bedankten sich die Teilnehmer*innen beim Dozententeam und bei Frau Knoll, die die Praxisbegleitung schon während des Kurses übernahm. Es sei nicht nur die Teilnahme an dieser informativen und bereichernden Fortbildung gewesen, sondern auch der persönliche Weckruf, die eigene Wohnsituation jetzt schon zukunftsorientiert und mit Blick auf das eigene Alter(n) zu betrachten.
Die Wohnberatung erfolgt kostenfrei und unabhängig davon, ob der Bedarf jetzt oder in Zukunft besteht. Nach einer erfolgten Wohnberatung erhalten die Bürger*innen eine umfassende schriftliche Dokumentation mit vielen weiteren Informationen.
Nähere Fragen zur Vermittlung der Wohnberater*innen und weitere Informationen zur Wohnberatung sind im Seniorenstützpunkt, Ansprechpartnerin Kerstin Knoll, unter der Telefonnummer 05931/44-1267, der Email-Adresse seniorenstuetzpunkt@emsland.de und im Internet unter www.emsland.de (=> Leben und Freizeit => Soziales => Senioren) erhältlich.
Text/Fotos: Kerstin I. Knoll
Heiner Gerdes und Janina Burlage sind nun „frisch gebackene“ Wohnberater aus dem Umkreis Sögel. Aus den Händen von Dr. Sigrid Kraujuttis, Dezernentin beim Landkreis Emsland , Björn Kemeter, Referatsleiter im niedersächsischen Sozialministerium, sowie Annette Brümmer vom Niedersachsenbüro Neues Wohnen im Alter, nahmen die Wohnberater*innen ihre Teilnahmebescheinigungen entgegen.