Schulleiter Manfred Rojahn aus Sögel geht in den Ruhestand

1. August 2019

Sögel – Als er ganz zum Ende der Feierstunde an der Reihe war und an das Mikrofon trat, gingen Manfred Rojahn fast die Worte aus. „Es ist schwer, in diesem Moment die Fassung zu wahren.“ Mit einer würdigen Feierstunde ist der scheidende Schulleiter des Hümmling-Gymnasiums in Sögel zum Ende des Schuljahres am Mittwochvormittag in den Ruhestand verabschiedet worden.

In den mehr als zwei Stunden wechselten sich in der gut gefüllten Schulaula Grußworte mit musikalischen Beiträge sowie einer Tanzdarbietung ab. „Eigentlich bin ich noch nicht richtig auf den Ruhestand vorbereitet“, gestand der 66-Jährige. Viele Gedanken hätten in den vergangenen Wochen in seinem Kopf umhergeschwirrt, was dazu führte, dass er bei der Vorbereitung seiner Rede nicht wirklich vorankam. „Was aber immer im Vordergrund stand, war die Dankbarkeit für ein 38-jähriges Schulleben“, so Rojahn. „Ich habe mich in ihren Reihen immer sehr wohlgefühlt“, sagte er zu seinen Kolleginnen und Kollegen. Den Reigen seiner Dankesworte schloss er mit seiner Familie. „Ein großer Dank geht an meine Ehefrau für das stets entgegengebrachte Verständnis, wenn ein Arbeitstag mal wieder länger wurde.“

Kollegium, Sekretariat und Hausmeister verabschiedeten den 66-Jährigen in „die längsten Ferien des Lebens“ und gaben „Time to say goodbye“ von Sarah Brightman und Andrea Bocelli zum Besten. Christiane Bruns, Vorsitzende des Personalrats, stellte ihrem Grußwort einen Bezug zum Fahrradfahren, einer großen Leidenschaft des scheidenden Schulleiters, her. „Sie gaben die Geschwindigkeit vor, haben dabei Kondition bewiesen und uns immer wieder zu Höchstleistungen motiviert.“

Regierungsschuldirektor Detlev Heinrich, der Rojahn die Urkunde über den Eintritt in den Ruhestand überreichte, sprach „von einem Tag der Zäsur“ für das Gymnasium sowie den 66-Jährigen. „Sie haben gestaltet, entwickelt und geprägt und dabei immer belastbar, vertrauenswürdig, besonnen und gewissenhaft gehandelt“, lobte Heinrich und ergänzte: „Wir verlieren einen souveränen Schulleiter, der Spuren hinterlässt.“

Worte des Dankes richteten auch Simone Bartnick als Vertreterin des Schulelternrates , die Schülersprecherinnen Antonia Dopp und Ella Minderlen, die sich auf der Bühne szenisch mit dem Ausfüllen eines unbefristeten Freistellungsantrages für den scheidenden Schulleiter auseinandersetzen sowie Annemarie Rode, Rektorin der Grundschule Spahnharrenstätte für den Schulen im Einzugsbereich und Fenni Brink-Straukamp von der Direktorenvereinigung Emsland-Grafschaft Bentheim.

Einen Blick auf die nunmehr 53-jährige Historie des Hümmling-Gymnasiums warf Landrat Reinhard Winter. Nach dem ersten Schulleiter Hubert Hanekamp (bis 1988) und seinem Nachfolger Gerd Gepp (bis 2004) war Rojahn erst der dritte Rektor am Gymnasium, das unter der Trägerschaft des Landkreises steht. „Die Zusammenarbeit mit Ihnen als Schulleiter war vertrauensvoll, von gegenseitigem Respekt und auch von Verständnis getragen“, so Winter. Mit den Attributen gesellschaftlich, verbindend, tolerant, innovativ und zukunftsweisend bezeichnete der Landrat die Handschrift des 66-Jährigen.

Die Nachfolge Rojahns bleibt zunächst vakant. In seinem Schlusswort machte er Werbung für das Amt. „Ich war gerne Ihr Schulleiter.“

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

 

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