Grundstein gelegt für rumänisch-orthodoxe Kirche
2. Juli 2019Sögel – In Sögel ist am Pfingstsonntag feierlich der Grundstein zum Bau einer Kirche für die rumänisch-orthodoxe Kirchengemeinde Papenburg-Sögel gelegt worden. Die Errichtung des Gotteshauses aus Holz für bis zu 200 Gläubige auf einem Grundstück am Ende der Sprakeler Straße soll im Frühjahr kommenden Jahres beginnen.
Die Zeremonie beginnt bei strahlendem Sonnenschein auf dem Schützenplatz. Während der Heiligen und Göttlichen Liturgie inklusive Diakonweihe betont Serafim Joanta, Erzbischof der rumänisch-orthodoxen Erzdiözese von Deutschland, Österreich und Luxemburg, die verbindende Kraft des christlichen Glaubens über konfessionelle Grenzen hinweg.
Angeführt vom Erzbischof sowie weiteren Priestern und Diakonen, darunter das hiesige Kirchenoberhaupt Probst Marius-Gabriel Matei, setzt sich im Anschluss an die mehrstündige Liturgie eine Prozession zum etwa 3500 Quadratmeter großen Kirchengrundstück in Bewegung. Der Prozession folgen der katholische Pfarrer Bernhard Horstmann, der evangelische Pastor Matthias Voss, der künftige emsländische Landrat Marc-André Burgdorf, Sögels Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers, Erster Samtgemeinderat Hans Nowak, Bürgermeisterin Irmgard Welling und Peter Behrens als Vertreter der Stadt Papenburg. Einige von ihnen tragen Ikonen und Blumen.
Nach einem gemeinsamen Vaterunser vollzieht die Priesterschar die Grundsteinlegung und Heiligung des sogenannten Flurkreuzes. Beides wird mehrfach von den Gebeten der Gläubigen bezeugt und findet innerhalb eines ausgesteckten Bereiches statt, der die Umrisse der künftigen Kirche markiert. Horstmann und Voss werden dahingehend eingebunden, indem sie Psalmen vorbeten. Spontan brandet zwischenzeitlich Applaus auf, als die Kolpingkapelle Sögel zur musikalischen Begleitung einsetzt.
Erzbischof Joanta erbittet den „Segen für das gute Vorhaben“, das eilig und ohne Hindernisse zur Vollendung kommen möge. Der Herr möge die Hände der Kirchenerbauer erfolgreich lenken.
Das Gebäude, das 26 Meter hoch, 20 Meter lang, und zehn Meter breit werden soll, wird traditionsgemäß nur aus Holzverbindungen gebaut. Die Gesamtkosten sind mit ausschließlich spendenfinanzierten 400.000 Euro veranschlagt.
Wigbers gratuliert zu einem „großartigen Tag“. Als herausragend wertet er die Anwesenheit Burgdorfs. Sie bringe zum Ausdruck, dass sich der künftige Landrat auch den rund 6000 rumänischen Mitbürgern im Emsland besonders verpflichtet fühle. In Sögel habe man großes Verständnis für den Wunsch der Kirchengemeinde nach einem eigenen Gotteshaus gehabt, so Wigbers weiter. „Und wir sind auch ein wenig stolz, dass nun in Sögel die vierte rumänisch-orthodoxe Kirche in Deutschland entsteht.“ Das Bauwerk wird das erste in Niedersachsen sein. Bislang nutzte die Kirchengemeinde unter anderem die katholische St.-Jakobus-Kirche. Wigbers erinnert daran, dass die Heimat der Gemeindemitglieder Rumänien sei, sie diese aber zum Leben und Arbeiten verlassen hätten. „Deshalb ist es uns ein Anliegen, mit dieser Kirche ein kleines Stück Heimat zu geben.“ Zugleich freue er sich, dass mit dem Gotteshaus ein Ort der Begegnung geschaffen werde.
Bürgermeisterin Welling zeigt sich ergriffen: „Mein Herz ist ganz erfüllt von Freude.“
Text: Samtgemeinde Sögel / Foto: Klaus Schäffner