Landschaftsbilder aus NDR Sammlung auf Clemenswerth

1. Juni 2019

Sögel – „Diese Bilderauswahl passt ins Emsland“, sagte der Vorsitzende des Emsländischen Heimatbundes, Hermann Bröring anlässlich der Eröffnung der Sonderausstellung „Weite und Licht – Künstler entdecken den Norden“ im Emslandmuseum auf Schloss Clemenswerth. Noch bis zum 23. Juni sind Landschaftsbilder aus der Kunstsammlung des NDR zu sehen.

Bröring zeigte sich begeistert von der Qualität und der Zusammenstellung der Werke, mit denen die Künstler „das Land“ mit seiner Ruhe, Weite und Lichteinfall wiedergegeben hätten. Ein Heidebild von Wolfgang Schröder hätte auch aus dem Wacholderhain Börger stammen können. Bröring dankte der Leiterin des NDR-Studios Osnabrück, Martina Schimmelpenning für die Bereitstellung der Bildersammlung. Mit Unterstützung der EWE-Stiftung, der Sparkassenstiftung, der Wisniewsky-Stiftung und der Emsländischen Landschaft sei die Finanzierung der Ausstellung möglich geworden.

„So schön wie auf Clemenswerth“ sei die NDR-Ausstellung selten zur Geltung gekommen, betonte Martina Schimmelpenning. Sie erklärte den zahlreich erschienen Besuchern, dass der NDR seinem Kulturförderauftrag großzügig nachgekommen sei und gerade auch in den 1950er Jahren aufstrebende Künstler unterstützt habe. So sei eine wertvolle Sammlung mit unterschiedlichen Schwerpunkten entstanden.

Museumsdirektor Oliver Fok freute sich, dass die neue Ausstellung „Weite und Licht“ für Clemenswerth modifiziert worden sei und die Auswahl mit dem Untertitel „Künstler entdecken den Norden“ gezeigt werden könne. Die Landschaftsmalerei ab dem 19. Jahrhundert mit Hümmlinger Motiven, die die raue, ursprüngliche Landschaft mit Wiesen und Feldern, den Menschen und ihrer Bauten darstellt, habe schon Tradition auf Clemenswerth und sei in der Dauerausstellung integriert. So könnten die Besucher sich ein Bild vom ursprünglichen Hümmling machen. Die Dauerausstellung „Maler sehen die Geestlandschaft des Hümmlings“ sei damit in einen größeren Kontext gestellt.

Oliver Fok machte weiterhin deutlich, dass die Malerei mit heimischen Landschaftsmotiven noch im 18. und frühen 19.Jahrhundert verschrien war, die Künstler setzten eher auf italienisches Flair. Die Sichtweise habe sich dann später geändert, und die positive Sichtweise der ursprünglichen heimischen Landschaft gewann an Bedeutung. Ein Grund dafür sei die rasante Industrialisierung in den Städten mit den negativen ökologischer und ökonomisch-gesellschaftlichen Auswirkung. Aber auch der Absatz von Landschaftsbildern entwickelte sich ab 1900 immer stärker. Die Reproduktionen kamen nicht nur bei einfachen Leuten“ gut an, sondern fanden auch auf Postkarten und Heimatkalender großen Anklang. Abschließend dankte Fok neben den eigenen Mitarbeitern auch Branka de Veer, der Kuratorin der NDR-Kunstsammlung, für die Unterstützung bei der Gestaltung und Zusammenstellung der Ausstellung sowie Maria Haase und Babette Cramer für die gekonnte musikalische Umrahmung.

Branka de Veer  ging in ihrer Einführung auf die seit 20 Jahren bestehende NDR-Ausstellung „Weite und Licht“ mit Landschaftsbildern ein, die auf Clemenswerth mit rund 100 Ölbildern, Aquarellen und Grafiken namhafter Künstler wie unter anderen Karl Schmidt-Rottluff, Fritz Overbeck, Arthur Illies, Horst Janssen, Otto Modersohn und Günter Grass präsent ist. Die Werke sind in der Zeit nach 1900 entstanden und zeigen Motive aus dem gesamten norddeutschen Raum. Die Bilder vermitteln, so de Veer, Sehnsucht „nach weiter Sicht und Luftholen“. Auch komme die Farbe wieder voll zur Geltung und werde frei eingesetzt.

Text/Foto: LB

Vor dem farbenfrohen Ölgemälde „Weg durch die Heide“ zeigten sich Gäste und Gastgeber sehr zufrieden mit der neuesten Ausstellung auf Clemenswerth. Unser Foto zeigt von links: Museumsdirektor Oliver Fok, NDR-Studioleiterin Martina Schimmelpenning, Kuratorin Branka de Veer und der Vorsitzende des Emsländischen Heimatbundes, Hermann Bröring.

Maria Haase und Babette Cramer sorgten für die musikalische Umrahmung.

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