„Stell Dir vor, es brennt und Du kennst Dich aus.“
5. Mai 2019Brandschutztipps beim Seniorenfrühstück in der Samtgemeinde Sögel
Sögel – „Stell Dir vor, es brennt und Du kennst Dich aus.“, unter diesem Titel stellte Lambert Brand von der Freiwilligen Feuerwehr Sögel seinen Vortrag beim Seniorenfrühstück im Heimathaus, an dem rund 90 Frauen und Männer aus der Samtgemeinde Sögel teilnahmen. Hermann Grotjohann, Leiter der ausrichtenden Freiwilligenagentur, freute sich, die Feuerwehr Sögel für die Veranstaltung gewonnen zu haben.
Brand stellte zunächst die Feuerwehr Sögel mit ihren 99 Mitgliedern vor und hob hervor, dass über 100 Einsätze im letzten Jahr gefahren worden seien. Den Nachwuchs sichere die Wehr durch die aktive Jugendfeuerwehr mit 25 Mitgliedern.
In seinem Vortrag sagte er, dass zu einem richtigen Verhalten beim Ausbruch eines Feuers die rechtzeitige und richtige Alarmierung der Feuerwehr gehöre. Über den Notruf 112 erreiche man die Rettungsleitstelle EmsVechte in Meppen, die sich über die fünf Ws (Wo ist etwas passiert? Was ist geschehen? Wie viele Personen sind verletzt? Welche Verletzungen? Warten auf Rückfragen!) ein Bild von der Lage mache, um die notwendigen Rettungsmittel einsetzen zu können. Die Aufforderung, Ruhe zu bewahren und Panik zu vermeiden, sei leichter gesagt als getan. Wenn es brenne, solle man sich darum kümmern, dass weitere Hausbewohner gewarnt würden, damit sie das brennende Objekt rechtzeitig verlassen könnten. Da sich Rauch zuerst unter der Decke sammle, sei gebücktes Gehen oder sogar Kriechen richtig, um einer Rauchvergiftung zu entgehen. Im Enstehungsstadium könnten auch Löschmaßnahmen mit Feuerlöschern oder Löschdecken unternommen werden, allerdings ohne Eigengefährdung.
Die Feuerwehr Sögel biete an, den Umgang mit Feuerlöschern mit interessierten Gruppen zu trainieren.
Einen breiten Raum nahm die Frage ein, „Was kann ich unternehmen, um einem Brandausbruch vorzubeugen. Da elektrische Anlagen oft Auslöser seien, sollte man diese gerade in älteren Häusern von Fachleuten überprüfen lassen. Bei der Beschaffung von Geräten sollten man auch die Sicherheits- und Prüfkennzeichen achten und bei längerer Abwesenheit die Stecker ziehen. Vorsicht sei geboten, wenn zu viele Endgeräte an Mehrfachsteckdosen angeschlossen seien.
Gefährlich seien unbeaufsichtigte Kerzen und besonders Teelichter, wenn sie nicht in ein schützendes Gefäß gestellt würden. Grillkohle sollte erst entsorgt werden, wenn sie völlig erkaltet sei, das könne viele Stunden andauern. Weiterhin empfahl Lambert Brand, zu Hause nicht zu viel brennbares Material zu lagern, dazu gehören auch feuergefährliche Lacke, Farben, Putzmittel und vor auch Spraydosen aller Art.
Es sei nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, Rauchwarnmelder in Wohnhäusern und Wohnungen zu installieren, sondern ein wichtiger Schritt zur rechtzeitigen Warnung der Hausbewohner. „Rauchmelder sind Lebensretter“ ergänzte der Feuerwehrmann. Verantwortlich für die Installation seien Hausbesitzer und Vermieter. Optimal sei der Einbau in alle Zimmer einschließlich Keller, zu -mindestens aber in allen Schlaf- und Kinderzimmern und Fluren. Den Senioren empfahl Brand, über die Teilnahme an dem Hausnotruf nachzudenken, insbesondere bei Bewegungseinschränkungen.
Für das Entstehen eines Feuers seien drei Grundvoraussetzungen notwendig: ein brennbarer Stoff, Sauerstoff und die Zündtemperatur. Wenn ein Faktor entfalle, erlösche das Feuer. Brand klärte über die wichtigsten Löschmittel auf und gab Empfehlungen, welche Feuerlöscher und Löschdecken für den privaten Haushalt geeignet seien und warnte besonders davor, brennendes Fett mit Wasser zu löschen.
Die anwesenden Gäste nahmen die vielen Hinweise und Ratschläge dankbar auf, was mit dem häufigen Zwischenapplaus zum Ausdruck kam.
Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die Senioren auf dem Heimathof das von den Feuerwehrkameraden Georg Lake und Siegfried Grotjohann mit einem speziellen Übungs- und Trainingsgerät entfachte Feuer löschen und lernten dabei die Handhabung eines Feuerlöschers kennen. Wie schnell unter Hitze stehende Spraydosen explodieren können, konnte zum Erstaunen der Gäste ebenfalls mit dem Übungsgerät gezeigt werden.
Hermann Grotjohann bedankte sich bei den Feuerwehrleuten für ihren vormittäglichen Einsatz und bestätigte, dass man sehr viele wertvolle Informationen mit nach Hause nehmen könne.
Das nächste Frühstückstreffen findet am 30.04 im Dorfgemeinschaftshaus Groß Berßen statt. Dort berichtet Kerstin Knoll vom Seniorenservice Büro – Landkreis Emsland über das Thema „Wohnen im Alltag“.
Text: Freiwilligenagentur Sögel / Foto: Klaus Schäffner