„Hospiz macht Schule“-Projekt findet großen Anklang
4. März 2019Börger. Eine Woche lang haben sich 28 Viertklässler der Grundschule Börger unter Anleitung von sechs ehrenamtlichen Hospizbegleitern an fünf verschiedenen Thementagen mit dem Projekt „Hospiz macht Schule“ auseinandergesetzt.
Ziel sei es, durch die kindgerechte Aufbereitung „dem Thema Tod die Schärfe zu nehmen“ und dieses den Kindern von Anfang an zu erleichtern. „Eltern möchten ihre Kinder möglichst vor dem Tod schützen. Doch unser Ziel ist es, die Kinder nicht vor der Tür stehen zu lassen, sondern sie durch die Tür hereinzuholen“, erklärte Koordinatorin Stefanie Olliges. Dabei liegen die Schwerpunkte des Projektes in den Bereichen „Werden und Vergehen“, „Krankheit und Leid“, „Sterben und Tod“, „Vom Traurig sein“ sowie „Trost und Trösten“. Für jeden einzelnen Thementag haben die ausgebildeten Hospizbegleiter jeweils eine Schatzkiste mit Arbeitsmaterialien gepackt. Bereits am ersten Tag haben die zwei Grundschulklassen gemeinsam Bohnenranken gepflanzt. „Die Bohnenranken symbolisieren, dass man neue Wurzeln fassen und danach ins Leben zurückkehren kann, wenn man durch ein Trauererlebnis entwurzelt wurde“, so Olliges. Trost sei besonders in Entwicklung und Wachstum zu finden. Zum täglichen Ritual etablierte sich das gemeinsame Singen des Liedes „Der Himmel geht über allen auf“, bei dem die Kinder symbolisch bunte Bänder zu einem Kreis knoteten. „Die Hospizbegleiter haben es geschafft, dieses dunkle Thema bunt zu gestalten“, fasste Religionslehrerin Anja Albers zusammen. Aus Schulsicht sei es eine wertvolle Woche für die Kinder und Lehrkräfte gewesen. Dem pflichtete auch Schulleiter Christian Schröer bei: „Als Grundschule haben wir den Auftrag, die Kinder zu stärken und zu Persönlichkeiten zu erziehen. Mit dem Projekt „Hospiz macht Schule“ haben wir dazu einen weiteren Beitrag geleistet.“ Am Ende der Projektwoche stellten die Kinder die erarbeiteten Ergebnisse ihren Angehörigen bei einem Elternfest vor.
Das Projekt „Hospiz macht Schule“ wurde auf Anfrage der Schulsozialpädagogin Ingrid Mose zum ersten Mal in der Samtgemeinde Sögel durchgeführt. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter Michael Strodt, Stefanie Olliges, Anke Bürschen, Emmi Wichmann, Regina Vogt und Anni Lohmann besuchten hierfür im Vorfeld eine nach einheitlichen Durchführungs- und Ausbildungsstandards ausgerichtete Projektschulung der Bundes-Hospiz-Akademie gGmbH. „Bereits nach der ersten Veranstaltung bekamen wir durchweg positive Rückmeldung und haben bereits weitere Anfragen für das Projekt“, freute sich Olliges. Seit 2006 wurden bereits über 650 Projektwochen von über 300 Hospizorganisationen durchgeführt.
Die bunten Schatzkisten stehen für die jeweiligen Thementage „Werden und Vergehen“, „Krankheit und Leid“, „Sterben und Tod“, „Vom Traurig sein“ sowie „Trost und Trösten“.
Jeden Morgen und Abend sangen die Kinder gemeinsam mit den Hospizbegleitern das Lied „Der Himmel geht über allen auf“, bei dem jedes Kind namentlich erwähnt wurde.
Insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse setzten sich eine Woche lang gemeinsam mit den Hospizbegleitern mit dem Projekt „Hospiz macht Schule“ auseinander.
Text/Fotos: Marina Heller